Muc-Off Bike_Cleaner & Peaty's Loam FoamMuc-Off Bike_Cleaner & Peaty's Loam Foam

Fahrradreiniger im Test

Produkttests

Ob man nun fährt oder nicht: Herbst und Winter gehören der Fahrradpflege. Wenn man fährt, dann sowieso: Kaum eine Ausfahrt – egal, ob MTB oder Rennrad – bei der es nicht dreckig zugeht. Das Feld der Fahrrad-Reinigungsprodukte ist breit aufgestellt: viele Hersteller, viele Mittelchen, noch mehr kleine Helfer. Aber was braucht man wirklich? Fragen wir doch einen Experten für den Dreck!

Muc-Off Bike_Cleaner & Peaty's Loam Foam

Bungi wäscht … seine Bikes

„Sein geliebtes Bike nach einer matschigen und regenreichen Tour zu waschen, gehört genauso dazu wie die Dusche für den Fahrer. Bei der Vielzahl an Reinigungsprodukten auf dem Markt hat man die Qual der Wahl. Daher habe ich mich entschieden, über das Jahr drei Produkte aus unserem Sortiment zu nutzen, um dem ganzen etwas auf die Spur zu kommen. Sei es jetzt bei meinem Bike oder den Bikes der Kids aus meinem Racing Team.

Die Reinigungskandidaten

Ich entschied mich für den Platzhirsch von Muc-Off, unseren Fahrradreiniger von Radon und das hellblaue Peaty‘s Loam Foam. Preislich tun sich die drei nichts, sowohl in den kleinen Verpackungen als auch bei den Kanistern. Alle versprechen eine kraftvolle Reinigung und sind biologisch abbaubar, was ich wichtig finde.

Etwas Generelles vorweg: Wie man sein Bike reinigt, ist natürlich jedem selbst überlassen – ABER! Finger weg vom Hochdruckreiniger! Es mag vielleicht schnell gehen und das Bike sieht im Nu sauber aus, aber die Lager werden es dir übel nehmen.
Ich reinige meine Bikes eigentlich nach jeder Matsch- und Regenfahrt. Der Vorteil ist, dass man beim Schrauben saubere Finger hat, man sieht, wenn was beschädigt ist oder fehlt – und die Bauteile werden dir dein bisschen Liebe mit Langlebigkeit und Verlässlichkeit danken!

Meine Tricks fürs Waschen

Wie ich meine Bikes reinige, ist kein Hexenwerk! Ich schnappe mir meinen Fahrradständer, stelle das Bike rein und sprühe es mit dem Reiniger ein. Da man ja eh 3 – 5 Minuten warten muss, mache ich mir währenddessen einen Eimer mit warmem Wasser parat. Darein schütte ich einen kleinen Schluck des Reinigers und lege die Büsten hinein. Nach der Wartezeit schnappe ich mir den Gartenschlauch und spritze das Bike ab – nicht gründlich, nur um den groben Dreck runterzubekommen! Dann nehme ich die Bürsten und reinige das Bike. Hierbei nutze ich die verschiedenen Bürsten aus dem Set. Um an die Stellen zu kommen, wo Bürsten und Reiniger nicht hinkommen, nutze ich einen kleinen Schwamm.
Alle drei Reiniger machten ihre Aufgabe gut. Die kleinen Unterschiede lest ihr in der Übersicht unten! Dreck und sonstige Rückstände werden effektiv entfernt, auch ölige Geschichten stellen kein Problem dar.

Wenn ich alle Stellen und Bauteile abgebürstet habe, nehme ich erneut den Gartenschlauch zur Hand und spritze das Fahrrad gründlich ab. Anschließend lasse ich es ein paar Minuten trocknen – aber nicht in der direkten Sonne! Um ein schönes Finish hinzubekommen, nehme ich mir ein Microfasertuch und trockne das Bike und die Anbauteile abschließend.

Wartung & Pflege

Neben der Reinigung ist die Pflege der Bauteile wichtig! ‚Wer gut schmiert, der gut fährt‘ – dieser Spruch ist bestimmt jedem Biker schon mal untergekommen. Und dem ist nichts entgegenzusetzten! Wer seine Kette regelmäßig säubert und ölt, wird längere Zeit was von ihr haben. Aber auch andere Bauteile, wie das Schaltwerk, Umwerfer oder die Lager, freuen sich immer über etwas Pflege! Ich mag vielleicht ein Freak sein, aber nach jedem zweiten Rennen zerlege ich mein Bike, um es zu checken. So bin ich in den letzten Jahren ohne technischen Defekt immer ins Ziel gekommen! In diesem Jahr nutzte ich unser Wartungsset von Radon.

Die Kette: Beim Kettenöl merkte ich keinen großen Unterschied zu Produkten der anderen Hersteller. Wenn die Kette verdreckt ist, reinige ich diese natürlich erst. Das mache ich in zwei Schritten: Erst ganz normal die Kette mit Kettenreiniger und Lappen bearbeiten – ruhig schon mal so sauber wie möglich machen. Dann erst kommt das Kettenreinigungsgerät zum Einsatz! Aber nicht mit Kettenreiniger drin, sondern nur ‚trocken‘: Ich lasse die Kette im Reinigungsgerät ein paar Umdrehungen durchlaufen, die Bürsten lösen dann vor allem den Dreck in den Zwischenräumen. Der restliche Kettenreinger auf der Kette nach der ersten Einheit mit dem Lappen reicht dafür aus. Meiner Erfahrung nach ist bei solchen Geräten der Betrieb mit Kettenreiniger unvorteilhaft: Man kriegt den Scheiß im Nachhinein einfach nicht mehr aus den Bürsten. Ihn ohne Reiniger zu nutzen, finde ich über einen längeren Zeitraum gesehen effektiver und sinnvoller. Das Gerät an sich ist einfach und praktisch in der Handhabung, mit dem Haltegriff hat man alles unter Kontrolle.

Dann, nach ein paar Minuten auslüften, nehme ich mir einen weiteren alten Lappen und reibe die Kette trocken. Sollte nun noch Schmutz und Dreck in der Kette sein, wird sie mit der Kettenkranzbürste aus dem Bürsten-Set noch mal traktiert. Die Kettenkranzbürste nutze ich auch, wie der Name schon sagt, für die Kassettenzwischenräume und die Schaltwerksrollen. Nach erfolgreicher Reinigung wird die Kette wieder montiert und von innen mit dem Kettenöl eingesprüht. Dann schalte ich alle Gänge einmal durch und lass das Kettenöl ein paar Minuten in die Bolzen einziehen. Überschüssiges Öl wird am Ende einfach mit einem Lappen abgewischt! Kette fertig!

Letzte Schritte: Es ist fast geschafft, die finalen Kleinigkeiten warten nur noch. Um die Gelenke von Umwerfer und Schaltwerk zu schmieren, nutze ich das Multi-Öl. Einfach auf die Gelenke, Bolzen und Schrauben einen kleinen Sprühstoß Multi-Öl drauf und einwirken lassen. Überflüssiges Öl verreibe ich dann auf dem Bauteil.

Um keine Probleme mit der Bremse zu bekommen, reinige ich die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger. Wer weiß schon, ob beim Pflegen und Ölen nicht doch etwas Ölnebel auf die Bremsscheiben gekommen ist.“

Bungis Fahrradreinigungs-Favoriten im Überblick

Radon Fahrradreiniger

  • sehr gute Reinigungskraft
  • biologisch abbaubar
  • nachfüllbar → 5-l-Kanister
  • Zerstäuber ist zu fein
  • Geruch ist gewöhnungsbedürftig
  • Preis & Leistung: sehr gut

Muc-Off Bike Cleaner

  • gute Reinigungskraft
  • biologisch abbaubar
  • nachfüllbar
  • hinterlässt Schlieren
  • weitere Produkte verfügbar, die aufeinander abgestimmt sind
  • Preis & Leistung: okay

Peaty‘s Loam Foam

  • sehr gute Reinigungskraft
  • biologisch abbaubar
  • nachfüllbar → 5-l-Kanister und 1-l-Konzentrat
  • sehr guter Zerstäuber
  • haftet gut an Schmutz und Bike – daher wird wenig benötigt!
  • Preis & Leistung: sehr gut

Radon Bürstenset

  • gutes Händling der einzelnen Bürsten
  • gute Verarbeitung
  • Kettenkranzbürste auch für 12-fach-Kassetten geeignet
  • Preis & Leistung: okay

Radon Kettenreinigungsgerät

  • 2-stufige Reinigung
  • gute Reinigungswirkung
  • Haltegriff
  • leicht zu handhaben
  • Schaumstoffeinsatz kann sich mit rausdrehen
  • bei Verwendung mit Kettenreiniger sind die Bürsten kaum wieder sauber zu kriegen

Radon Wartungsset

  • Mulitöl
    • reinigende und schmierende Wirkung
    • nicht staubanziehend
    • präziser Sprühkopf
  • Kettenreiniger
    • sehr ergiebig → geringer Verbrauch
    • gute Reinigungskraft
  • Kettenöl
    • gute und einfache Handhabung
    • präziser Sprühkopf
    • gute Schmiereigenschaften