Radon Vaillant im Test

Produkttests

Das Radon Vaillant durfte ich im Rahmen des Media-Shootings der Vaillant-Kampagne auf Teneriffa über 4 Tage ausgiebig testen.

Die Fahrräder erreichten uns werksseitig vormontiert. Es handelte sich um drei verschiedene Vaillant-Modelle mit unterschiedlichen Ausstattungen. Nach der Landung in Teneriffa befreiten wir sie schnell aus ihren Kartons und machten sie fahrfertig. Dafür mussten wir einfach nur den Lenker einstellen, die Räder anbringen und die Bremsen justieren. Schon konnte es losgehen.

Der erste Eindruck, den mir das Vaillant vermittelte, war, dass diese Rennrad-Reihe von Radon im Vergleich zu früheren Ausgaben noch mal ein ganzes Stück erwachsener und leistungsorientierter ist. Integrierte Kabelführung, One-Piece-Carbon-Cockpit und die Geometrie tragen zu einem wirklich cleanen und sportlichen Erscheinungsbild bei.  
Die drei verschiedenen Ausstattungen gehen jeweils mit einer eigenen Rahmenfarbe einher. Während das Einsteiger-Modell mit der Shimano 105 DI2-Gruppe in Rot daherkommt, verfügt das mittlere Modell mit der Shimano Ultegra DI2 über einen schwarzen Rahmen und das Top-Modell mit der Sram Force Etap und Mavic Carbon-Laufrädern über einen grünen. Das Farbdesign ist durchaus außergewöhnlich und basiert auf einer Art Flip-Flop-Lackierung, die je nach Sonneneinstrahlung den jeweiligen Farbton mal mehr und mal weniger zur Geltung bringt.
Auch bei den Decals und Details hat sich Radon für einen frischen, modernen Ansatz entschieden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Zusammenspiel der integrierten, im Rahmen verborgenen Sattelklemme und der aerodynamisch optimierten Sattelstütze. Beide lassen das Rad umso aufgeräumter wirken. 

Max‘ erster Fahreindruck: Sportliche Sitzposition, ausgewogenes Verhalten

Der erste Fahreindruck sagt im Rennradbereich oft schon eine ganze Menge aus, weil noch kein Gewöhnungseffekt eingetreten ist und Besonderheiten unverfälscht zur Geltung kommen. Beim Vaillant fielen mir sofort die leicht sportliche Sitzposition und das ausgewogene Fahrverhalten auf. Der Rahmen gehört definitiv zu den eher steiferen und reagiert direkt. Was mir im Laufe der nächsten drei Tage besonders viel Spaß auf den Vulkanstraßen Teneriffas mit ihren zahlreichen Windungen gebracht hat, waren der leichte Vortrieb und der insgesamt auf dezente Athletik und Geschwindigkeit ausgelegte Charakter des Vaillant. Mehrere Stunden auf dem sowie um den Vulkan Teide meisterten das Rad und sein Fahrer dementsprechend problemlos und mit einem guten Gefühl.
Der Antrieb und die Bremsanlage konnten mich mit ihrer einwandfreien Zuverlässigkeit voll überzeugen. Per Knopfdruck schaltet man dank der elektrischen Schaltung sehr präzise in den nächsten Gang. Das Einzige, was man außer dem präzisen Wechsel mitbekommt, ist ein leises Surren. Über die Bremsen kann ich nur sagen, dass ich sie auf keiner noch so steilen Abfahrt jemals in Verlegenheit bringen konnte, denn die Bremspower war stets in vollem Umfang gegeben.

Apropos Abfahrt: Gerade in den abschüssigen Passagen spürt man die aerodymische Optimierung des Rahmens deutlich. Der Vergleich zum Vorgängermodell fällt, was das angeht, überraschend deutlich aus. Dennoch darf man sich auch das neueste Vaillant nicht als spezielles Bergabwunder vorstellen, sondern man bekommt es mit einem Rennrad zu tun, das den Spagat zwischen Aerobike und Kletterrad sehr gut vollzieht, ohne zu stark in eine Richtung zu tendieren oder den halbherzigen Versuch zu starten, größere Schwächen mit Stärken bei Spezialeigenschaften auszugleichen. Alles bleibt im sehr gut ausgewogenen Bereich.

Max‘ Kritikpunkt: Der Sattel könnte komfortabler sein

Das Einzige, was ich bemängeln kann, ist der Sattel, der nicht ganz so gut zu meinen Gesäß passen wollte und sich auf längere Sicht sicher als etwas unkomfortabel erwiesen hätte. Allerdings konnten meine Kollegen das keineswegs so bestätigen, was nur wieder beweist, wie individuell die Eindrücke sind, wenn es um diese Kontaktstelle am Rennrad geht. Nach einem Wechsel des werkseitig verbauten Sattels gegen meinen angestammten SQlab war dieses Problem aber behoben.
Den 56er-Rahmen empfand ich als minimal zu klein, weshalb ich mich privat für den nächstgrößeren Rahmen entscheiden würde. Da der Rahmen nicht von der UCI zugelassen ist, darf er nicht bei allen Rennen gefahren werden, was ich als Racer im Herzen natürlich gerne gesehen hätte.

Ich hatte die Möglichkeit, alle drei Räder und somit auch alle bereits erwähnten Ausstattungen zu testen. Für jede einzelne Ausführung gilt: Durch die elektrische Schaltung und das Cockpit aus einem Guss erhält man in jedem Fall eine moderne Ausstattung zu einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Darüber hinaus ist das neue Vaillant vielseitig, also für ein breites Spektrum an Rennradfahrern geeignet.

Max‘ Fazit: Kein überteuerter Schnickschnack, sondern starke Performance zum fairen Preis

Wer auf der Suche nach einem sportlichen, leistungsorientierten Rennrad ist, das seinen Fahrer auf keinem Gebiet im Stich lässt und ihn nicht mit Besonderheiten überfordert, erhält hier tolles Equipment zum fairen Preispunkt. Den coolen Look gibt es gewissermaßen gratis obendrauf.