Seien wir ehrlich: Obwohl sie so viel kosten wie ein ordentliches Smartphone, sehen moderne Fahrradcomputer oft aus wie Geräte aus den frühen Nullerjahren. Gut, sie wurden für eine ganz bestimmte Aufgabe entwickelt und erfüllen diese (in der Regel) sehr gut: Sie sammeln und zeigen radspezifische Daten in Echtzeit an, während du fährst, und speichern sie für die spätere Auswertung.
Aber sollten sie bei all dem Geld, das wir für sie ausgeben, nicht doch etwas ausgefeilter sein? Das haben sich wohl auch die Jungs und Mädels von Hammerhead gedacht, als sie den Karoo entworfen haben: Das Nutzererlebnis sollte smarter, direkter und überzeugender werden. Erreicht haben sie das, indem sie das Rad gerade nicht neu erfunden haben: Man hat eine leistungsstarke Hardware gebaut und ein Betriebssystem installiert, das auf Android basiert.
Dank des überragendsten Displays auf dem Markt, einem hervorragenden Touchscreen und der besten Benutzeroberfläche, mit der ich es je zu tun bekommen habe, ist der Karoo 2 meiner Meinung nach der derzeit hochwertigste Computer. Er wäre sicher teurer, wenn er das Logo von „Du weißt schon, wer“ tragen würde.
Hammerhead hat in der Vergangenheit einen großen Schritt in eine Richtung getan, die von der Konkurrenz nicht verfolgt wurde, und damit einen wichtigen Impuls am Markt gesetzt. Man hat nicht nur die Aufmerksamkeit technikbegeisterter Radfahrer auf sich gezogen, sondern auch die eines großen Unternehmens, das in den letzten Jahren stetig gewachsen ist: SRAM. Der Komponentenriese übernahm Hammerhead 2021 und integrierte es in sein Markenportfolio.
Inhalt
In the box – Grundlegendes Zubehör plus Montageadapter mit Vierteldrehfunktion
Der Karoo 2 wird in einer sehr schicken Box geliefert, die an eine Smartphone-Verpackung erinnert. Sie enthält den Fahrradcomputer, die originale Karoo-2-Halterung, einen Adapter mit Vierteldrehungsmechanismus (Garmin-Standard), einen 2,5-mm-Innensechskantschlüssel zur Befestigung der Halterung, ein Halteband, ein USB-C-Ladekabel und eine Schnellstartanleitung.
Die Karoo-Halterung wirkt am Anfang vielleicht etwas seltsam, aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich hatte das Gefühl, dass sie den Computer viel sicherer fixiert als übliche Vierteldreh-Halterungen, die ich bei Geräten anderer Marken verwendet habe, aber das konnte ich nicht genau nachprüfen. Ich habe die Halterung ein paar Wochen lang benutzt, bevor ich mit dem Adapter auf die Sram-Vierteldrehhalterung umgestiegen bin. Auch hier gab es keine Probleme. Der Adapter liegt auch sehr gut in der Hand. Die Knöpfe an der Seite sind groß und sehr leicht zu erreichen. Die Knöpfe auf der gleichen Seite liegen nicht zu dicht beieinander, was ebenfalls positiv ist.
Der Computer wiegt 131 g und ist ein bisschen dick. Er ist jedoch viel kleiner als die erste Version des Karoo, was eine gute Entwicklung darstellt. Außerdem hat er ein sehr schönes Design und einen USB-C-Ladeanschluss.
Display – „Schon beim Scrollen war ich begeistert“
Schon wenige Sekunden nach dem Einschalten wirst du merken, dass der Bildschirm unvergleichlich ist. Der Karoo 2 begrüßt dich mit Bildern und Videos und präsentiert sich auf der Höhe seiner Zeit. Das allein ist schon eine Leistung, die keines der Konkurrenzprodukte vorweisen kann. Wenn du den Bildschirm berührst und nach links und rechts wischst, fühlt es sich an, als würdest du ein Smartphone benutzen. Hammerhead hat einen leistungsstarken, kratzfesten 3,2-Zoll-Bildschirm mit Android kombiniert und so für eine sehr angenehme User Experience gesorgt. Dem Touchscreen scheint Wasser überhaupt nichts anhaben zu können, und ich brauchte den Bildschirm nie zu sperren, um unerwünschte Eingaben zu vermeiden. Er lässt sich auch mit Handschuhen sehr gut bedienen, und sollten deine Handschuhe nicht darauf ausgelegt sein, kannst du für die meisten Funktionen, die während der Fahrt zum Einsatz kommen, auch die Tasten verwenden.
WICHTIG: Bislang ist die Benutzeroberfläche nur auf Englisch verfügbar.
Die Turn-by-Turn-Navigation zeigt jeweils am unteren Rand des Bildschirms einen kleinen, cleveren Abbiegehinweis an, sodass ich die Kartenansicht nur verwendet habe, wenn ich sie wirklich brauchte. Während manche Leute eine große „TURN“ Einblendung bevorzugen, fand ich den kleinen Hinweis wirklich gut. Als Rennradfahrer weißt du normalerweise, wohin du fährst, es sei denn, du bist auf einer Bikepacking-Tour, und nutzt die Navigation hauptsächlich, um dir die Route anzeigen zu lassen, die du an diesem Tag zurücklegst. Wenn du allerdings durch unbekanntes Terrain navigierst, erweist sich die Kartenansicht als nützlicher. Sie ist sehr detailliert und bietet sehr gute Farben und Kontraste.
Im unteren Bereich des Bildschirms können drei Kategorien von Einblendungen schnell nach oben und unten gewischt werden: Strava-Segmente, Nachrichten und die Funktion für Anstiege. Die Overlays eignen sich viel besser, um Informationen anzuzeigen, die du nur vorübergehend benötigst, als wenn du die Seiten wechseln müsstest (was bei vielen anderen Geräten der Fall ist). Du kannst die Overlays nach oben wischen, um den vollen Inhalt anzuzeigen, oder sie auf halber Größe belassen, wenn das, was gerade angezeigt wird, dir ausreicht. Wenn du sie nach unten wischst, werden sie wieder ausgeblendet.
Du kannst die Overlays nach oben wischen, um den vollen Inhalt anzuzeigen, oder sie auf halber Größe belassen, wenn das, was gerade angezeigt wird, dir ausreicht. Wenn du sie nach unten wischst, werden sie wieder ausgeblendet.
Fahrt und Navigation – So intelligent, dass er errät, wohin du fährst.
Nein, der Karoo 2 hat nicht die neueste KI mit an Bord, aber sollte das in Zukunft bei irgendeinem Hersteller der Fall sein, dann wahrscheinlich zuerst bei Hammerhead. Die Zwischenüberschrift zu diesem Abschnitt bezieht sich auf die Tatsache, dass die Kletterfunktion des Karoo 2 keine festgelegte Route benötigt, um die Steigungen zu ermitteln. Das kann bei vielen Gruppenfahrten ein entscheidender Vorteil sein. Wenn das Gerät eine Steigung in der Nähe erkennt, wird das Climb Overlay aktiviert. Solltest du vorher abbiegen und den Anstieg umgehen, wird es ausgeblendet. Du kannst es auch nach unten wischen, wenn du es nicht brauchst, es auf halber Größe stehen lassen (wie ich es mache) oder nach oben wischen, um das Display mit zusätzlichen Steigungsdaten zu füllen. Du kannst es auch nach unten wischen, wenn du es nicht brauchst, es auf halber Größe stehen lassen (wie ich es mache) oder nach oben wischen, um das Display mit zusätzlichen Steigungsdaten zu füllen. Außerdem bekommst du einen vollständigen Überblick über alle Anstiege und erfährst, wie viele du bewältigt hast, wie viele noch vor dir liegen und wo du dich gerade befindest.
Die auf Android basierende Software bietet ständige Updates und ist hervorragend mit anderen Apps wie Strava, Komoot und TrainingPeaks verbunden. Wie andere Spitzengeräte kann der Karoo 2 unabhängig von einem Smartphone betrieben werden und verbindet sich mit deinem Wi-Fi, um Daten zu importieren und zu übertragen.
Wenn du auf einer Tour bist, kannst du auch den SIM-Karten-Anschluss des Karoo 2 nutzen, um dich mit dem Internet zu verbinden. Die Navigation erfolgt natürlich über die GPS-Daten, sodass du importierte Routen verfolgen und dich zu deinem Ausgangspunkt zurücknavigieren lassen kannst, wenn du vom Kurs abgewichen bist. Wie nicht anders zu erwarten, wird die Route aktualisiert, wenn du die Streckenführung änderst oder zurück zum Ausgangspunkt navigieren möchtest. Ich habe Routen von Komoot, Strava und aus Garmin Connect exportierte Dateien getestet und hatte keinerlei Probleme, die Routen zu laden.
Das Importieren von TrainingPeaks-Workouts ist einfach, sobald die Verbindung hergestellt ist. Der Computer schlägt auch Workouts vor, die automatisch im Menü angezeigt werden. Auf der Trainingsseite findest du Grafiken und alle Daten, die du für das Training benötigst. Das hängt natürlich auch vom Equipment ab, das du angeschlossen hast. Ich habe den Karoo 2 mit meinen Favero Duo Powermeter-Pedalen und meinem Herzfrequenzmesser einer anderen Marke verbunden. Der Anschluss an meine Sram eTap AXS Rival-Gruppe war ebenfalls unkompliziert. Das Gerät zeigt relevante Informationen wie den Batteriestatus der Kettenschaltung und die Schaltdaten an. Ich habe den Computer auch ein paar Wochen lang mit einem Varia Radar getestet und die Verbindung und Nutzung funktionierte absolut reibungslos.
Fazit – Viel Technik für einen sehr fairen Preis
Wir Radfahrer beschweren uns gerne und nicht selten zu Recht über die Kosten, die unser Hobby oder unser Sport mit sich bringt, aber ich denke, dass man sich über den Preis des Karoo 2 nun wirklich nicht beklagen kann. Dieser Computer bietet alle Funktionen, die du dir wünschen kannst, und dazu noch einige einzigartige Vorteile wie den tollen Bildschirm und die einfache, smartphone-ähnliche Bedienung.
Solltest du schon lange mit einer anderen Marke unterwegs sein, kann es sich anfangs vielleicht ungewohnt anfühlen, aber die Lernkurve ist auf jeden Fall steiler als bei jedem anderen Hersteller. Ich habe zum Beispiel einmal eine ziemlich anspruchsvolle Trainingsfahrt gelöscht. Ich konnte die Datei wiederherstellen, indem ich den Computer in den Entwicklermodus versetzt habe (Ist ja schließlich Android, nicht wahr?).
Wenige Minuten später konnte ich die Strecke manuell auf TrainingPeaks und Strava hochladen. So etwas wie der Entwicklermodus fällt zwar ein bisschen aus dem üblichen Rahmen unserer Produkttests, aber wenn du einen Tipp dazu brauchst, schreibe uns gerne einfach. Außerdem hatten einige Nutzer, solange der Zwift Companion noch kein Android 9 benötigte, die App direkt auf ihrem Karoo 2 installiert. Kannst du dir das bei einem Gerät der Konkurrenz überhaupt nur vorstellen? Der Karoo 2 bietet jedenfalls eine Menge Technologie zu einem sehr guten Preis. Er hat ein tolles Display und erzeugt ein sehr angenehmes Benutzererlebnis.
Der Karoo 2 bietet jedenfalls eine Menge Technologie zu einem sehr guten Preis. Er hat ein tolles Display und erzeugt ein sehr angenehmes Benutzererlebnis. Außerdem ist er sehr zuverlässig und hat mir unterwegs keinerlei Probleme bereitet, was ja besonders wichtig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in naher Zukunft auf ein anderes Gerät umsteigen werde.