Fox Head ProframeFox Head Proframe

Fox Head Proframe im Test

Produkttests

Viele Mountainbiker befinden sich zwischen den Helmen. Was das bedeuten soll? Fullface wäre den Trail runter angebracht, für die Passagen dazwischen aber zu schwer und zu wenig belüftet. Für die Gravity-Fraktion ist es Standard, sich beim Helm entscheiden zu müssen: Fullface oder Halbschale. Es ist das Dilemma zwischen maximaler Sicherheit, bestmöglicher Belüftung und dem Gewichtsthema.

Als Gravity-Spezialist für MTB-Bekleidung und -Equipment kennt man dieses Problem natürlich auch bei Fox Head. Und hat sich ihm angenommen. Mit dem Proframe löst Fox die nötigen Kompromisse und möchte dem Mountainbiker die Helmentscheidung leichter machen! Marcel hat für uns getestet, ob ihnen das gelungen ist.

Fox Head Proframe

Fullface = Full Protection = Full Action?

„Mein erster Fullface-Helm und dann gleich einer mit Downhill-Zulassung?! Muss das sein? Nun ja, auf meinen Touren geht es nicht nur bergab. Den Berg wieder hoch zu pedalieren, gehört nicht nur dazu, sondern nimmt einen Großteil der Zeit in Anspruch. Wegen der besseren Belüftung habe ich deshalb bisher meistens auf einen Halbschalenhelm gesetzt. Wenn ich wusste, dass es auf neue, evtl. anspruchsvollere, Trails geht, habe ich vielleicht mal den Kinnbügel an meinen Helm angebracht, sonst eher nicht. Obwohl es in den meisten Situation bergab schon ein großer Vorteil wäre, mit Fullface-Schutz unterwegs zu sein. Aber diese sind einfach zu schwer und zu schlecht belüftet, wenn es hoch geht.

Fox versucht mit dem Proframe, die besagte Lücke zu schließen. Erklärtes Ziel war es, einen Helm zu bauen, der den vollen Schutz eines Fullface-Helms bietet und gleichzeitig eine dem Halbschalenhelm vergleichbare Belüftung leistet. Hat Fox das Ziel erreicht? Darauf lag der Fokus meines Tests. Um der Belüftung wirklich auf den Grund zu gehen, habe ich ihn über mehrere Monate bei verschiedenen Temperaturen getragen. Dank des heißen Sommers herrschten ja Top-Bedingungen für so einen Belüftungstest!

Die wichtigsten Features des Proframe

  • mit nur 750 g der derzeit leichteste Helm mit Downhill-Zulassung
  • mit einer patentierten Methode am Helmgerüst befestigter Kinnriemen → noch mehr Sicherheit
  • Fidlock-Verschluss für einfaches Öffnen und Schließen auch mit Handschuhen
  • MIPS-Technologie für eine Reduzierung der Rotationskräfte im Falle eines Sturzes
  • zahlreiche Helm-Pads im Lieferumfang, um die Passform perfekt anzupassen
  • 24 Big-Bore Lüftungsschlitze für Frischluft
  • hochatmungsaktives Innenfutter
Fox Head Proframe in Action

Auf dem Trail

Jeder kennt es: Dieses spezielle ‚Helmgefühl‘ bezüglich der Sicherheit, wenn man einen Helm aufsetzt. Mal fühlt man sich sicherer, mal weniger. Mit dem Fox Rampage auf dem Kopf hat man direkt das Gefühl, dass der Kopf quasi unzerstörbar ist. Setzt man sich hingegen den Metah auf, weiß man, dass es im Gesicht doch wehtun könnte, falls man stürzt. Vom reinen Helmgefühl her liegt der Proframe dort in der Mitte. Man merkt, dass der gesamte Kopf bestens geschützt ist. Aber dieses ‚Unbesiegbar-Gefühl‘ vermittelt er nicht – für den Einsatz im Enduro oder All Mountain braucht er das aber auch nicht.

Ich habe etwas mit den verschiedenen Polstern experimentiert und schnell die perfekte Passform gefunden. Sie lassen sich ganz leicht einsetzen und sind gut fixiert. Der Verschluss ist wirklich toll: Helm an, Fidlock-Snap mit einer Hand schließen und schon kann es losgehen. Die Goggle sitzt wie angegossen. Die Sicht ist optimal. Das geringe Gewicht und die gute Passform lassen einen den Helm fast vergessen. Sprünge, Wurzeln oder Steinfelder: Der Helm sitzt wie er soll und man kann sich zu jedem Zeitpunkt auf den Trail konzentrieren.

Uphill den Helm auszuziehen und ihn irgendwo an den Lenker zu hängen, nervt. Außerdem ist das ja nicht gerade sicher. Auch beim Berghochfahren kann ein Sturz böse Folgen haben, selbst wenn es nicht megaschnell vorangeht. Also lasse ich den Helm auf dem Kopf, wenn es wieder hochgeht.
Ich muss sagen, dass es keinen großen Unterschied zum Halbschalenhelm gibt. Wobei es schon gewöhnungsbedürftig ist, mit einem Fullface-Helm auf dem Kopf bei einer Geschwindigkeit von 10 – 15 km/h den Berg hochzufahren. 😉 Aber: Die Belüftung funktioniert. Und das kann ich sogar nach diesem Sommer behaupten, in dem 35 °C im Wald keine Seltenheit waren. Das war teilweise eine sehr schweißtreibende Angelegenheit, aber ein Hitzestau unter dem Helm entsteht selbst dann nicht.

Fox Head Proframe am Lenker

Voll im Rahmen? Mein Proframe-Fazit

Fox hat es meiner Meinung nach geschafft, die Enduro-Fullface-Lücke vollends zu schließen. Ich brauche für meine Ausfahrten keinen Rampage. Denn wenn es nicht gerade runtergeht, ist die Belüftung schlecht, der Helm nervt dann extrem. Für so manche Passage wollte ich aber dennoch schon länger einen Fullface-Helm haben. Zudem erlauben einige Bike-Parks ja auch nur das Fahren mit Fullface-Helmen.

Für meine Ausflüge in den heimischen Wald, auf neue Trails oder bekannte Trails mit neuen Sprüngen, ist er nun mein gesetzter Begleiter. Das gute Sicherheitsgefühl auf den Trails hat überzeugt. Bergauf stimmen die Belüftung und der Abtransport der Atemluft. Und das geringe Gewicht ist sowieso der Hammer. Der Metah, ein klassischer Mountainbike-Helm – Halbschale versteht sich – wiegt ca. 400 g, Leatts DBX 3.0 All Mountain ebenfalls. Da sind 750 g schon eine echte Ansage!
Nach spätestens einer dreiviertel Stunde verspürt man dennoch den Wunsch, den Helm mal abnehmen zu wollen. Das kenne ich von den Halbschalenhelmen so nicht. Aber die haben aufgrund ihrer Bauweise auch ein Rädchen am Hinterkopf, um den Helm innen lockern zu können. Das hat ein Fullfacehelm natürlich nicht. Und egal wie leicht und top-belüftet, ein Fullfacehelm umschließt nun mal den kompletten Kopf, was irgendwann nervt. Aber das ist kein spezifisches Proframe-Problem.

Die Leistung stimmt also – was ist mit dem Preis? Der Proframe ist teuer. Aber auch nicht teurer als vergleichbare Modelle von anderen Marken. Für Fullface muss man einfach tiefer in die Tasche greifen. Und zudem ist der Preis für MIPS-Helme sowieso höher als ohne. Aber auch sicherer. Was Helme angeht, ist MIPS aktuell das Maß der Dinge! Der Proframe jedenfalls ist sein Geld wert.
Ihn gibt es in verschiedenen Farbgebungen – und er ist auch in einer Damenvariante erhältlich! Shred the Trail → #bisbaldimwald!“

Fox Head Proframe in Action