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ION OUTERWEAR: Hybrid Jacket Traze & Bike-Shorts Traze AMP im Test

Produkttests

ION wird langsam, aber sicher eine feste Größe im Mountainbikesport. Die Firma startete 2004 als eine Ansammlung Funsportbegeisterter, die vor allem aus dem Wasser kamen: Surfer, Wakeboarder und Kitesurfer. Das spiegelt sich auch im Mountainbike-Motto wieder: „Surfing the Trails“! Seit 2012 mischen sie den Bike-Sektor auf und haben diesen nach und nach ausgebaut. Mittlerweile ist auch Funktionskleidung am Start, mit der die kalte und dunkle Jahreszeit auf dem Rad erträglicher wird. Wir wollten also wissen, ob IONs Outerwear bereits mit den Großen konkurrieren kann. Michael hat darum direkt ein ganzes MTB-Outfit von ION getestet!

Was kann IONs OUTERWEAR?

„Mit der Hybrid Jacket Traze hat ION eine Regenjacke entwickelt, die zusätzlich auch noch eine sehr gute Atmungsaktivität aufweisen solle. Viele Regenjacken haben leider oft das Problem, dass sie zwar den Regen draußen lassen, aber man sehr schnell anfängt in der Jacke zu schwitzen und die Feuchtigkeit nicht nach draußen abtransportiert werden kann. Das hinterlässt unmittelbar das Gefühl, in einer Plastiktüte zu fahren – und die Jacke klebt an der Haut.

Durch das, wie ION es nennt, Hybrid_Console-Prinzip wird drei-schichtiges Laminat und Doppelgewebe vereint. Dadurch können zwei unterschiedliche Gewebe-Arten verwendet werden: einmal wasserdichtes Material an Rücken, Kapuze und Armen und einmal ein atmungsaktives Softshell-Gewebe an der Vorderseite. Unter den Armen und am Hals befinden sich gelaserte Belüftungslöcher, die für die nötige Ventilation sorgen sollen. Vorne hat die Jacke zwei Brusttaschen, in der linken befindet sich noch ein praktisches Brillenputztuch. Die Flex_Hood-Kapuze soll durch Stretch-Einsätze besonders flexibel sein und sich jeder Helmform automatisch anpassen.

Stoff geben – und ihn testen

Um zu testen, ob das alles so funktioniert, wie ION es verspricht, habe ich mich bei 10 °C Außentemperatur auf mein Rad geschmissen. Unter der Jacke hatte ich nur ein langes Funktionsunterhemd und ein dünnes Langarmtrikot an, was auch völlig ausreichte. In meiner älteren Regenjacke wäre es mir unter diesen Konditionen schon zu kalt gewesen, mit der Hybrid Jacket Traze ist man da deutlich flexibler. Ich denke, dass man die Jacke bis 0 °C tragen kann.

Part 1: Jacke

Die Verarbeitungsqualität der Jacke wirkt sehr gut, man findet keine losen Fäden oder unsauberen Nähte. Die Reißverschlüsse wirken alle sehr wertig und der Stoff der Jacke fühlt sich sehr angenehm an. Bei einer Körpergröße von 1,80 m hatte ich mich für die Größe M entschieden, welche mir bis auf die Länge der Jacke sehr gut passte. Für meinen Geschmack könnte die Jacke noch 5 cm länger sein, ich fand sie etwas kurz für meine Körpergröße, die Länge der Ärmel hingegen ist perfekt. Sitzt man ein paar Minuten auf dem Rad und fängt an zu schwitzen, merkt man direkt, dass die Jacke tatsächlich besser belüftet ist als eine Regenjacke, hier scheint der Materialmix einen deutlichen Vorteil zu haben.

Nach 20 Minuten kam der von mir erhoffte Wetterwechsel – wie auf Kommando bestellt – und es fing an zu regnen. Es war zwar kein Wolkenbruch, aber die Jacke hielt für die Stunde, die ich im Regen unterwegs war, komplett dicht, man sah schön wie das Wasser am Stoff hinunter lief. Die Kapuze passte auch ohne Probleme über meinen nicht gerade kleinen Helm und man fühlt sich richtig gut eingepackt und geschützt. Leider gibt ION hier keine Wassersäule an, was den ein oder anderen Käufer bestimmt interessieren würde.

Part 2: Shorts-Stories

Eine atmungsaktive Bike-Shorts, die einen zusätzlich auch noch vor Schlamm, Dreck und Regen schützt – das verspricht ION mit der 3 Layer Shorts Traze AMP. Das sehr flexible 4way_Strech-Material soll dank einer 20.000-mm-Wassersäule alle Feuchtigkeit draußen halten und dabei trotzdem maximale Bewegungsfreiheit bieten. Wie immer ist der praktische ION-Waist_Adjustment an Bord, so dass man über Klettverschlüsse die Weite des Hüftbunds anpassen kann. Zusätzlich hat die Hose noch zwei Einschubtaschen links und rechts – wobei sich in der rechten ein extra Fach für das Handy befindet.

Eine wasserdichte MTB-Shorts?

Also rein in die Hose und ab in den Wald. Mit meinem Hüftumfang von ca. 93 cm musste ich die Shorts in Größe M noch etwas enger am Bund machen, dann passte sie perfekt. Ich hätte wohl besser auf die Größentabelle von ION hören sollen, die mich in S einordnet!

Der Stoff der Hose ist sehr weich und angenehm auf der Haut. Beim Pedalieren reibt nichts, man spürt keine Nähte oder andere Sachen, die einen stören könnten. Da die Shorts sehr leicht ist, merkt man sie auch kaum. Die Schutztasche fürs Handy ist vom Prinzip her ganz nett, aber leider etwas klein. Viele moderne größere Smartphones werden da nicht reinpassen, so leider auch meins.
Auf dem Trail ist für mich immer das beste Feedback einer Shorts, wenn ich merke, dass ich gar nicht an sie denke. Sie ist einfach da und tut das, was sie soll. So auch der Fall bei der Ion 3 Layer Shorts Traze AMP. Nach einer Stunde Fahrt durch Matsch und Regen war immer noch alles trocken, die Shorts hat die auf dem Trail herrschenden Bedingungen mit Bravour gemeistert. Man konnte schön beobachten, wie das Wasser an der Hose hinunterlief.

Mein ION-OUTERWEAR-Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Jacke tatsächlich den Spagat zwischen Regen- und Softshell-Jacke schafft und so das Beste aus beiden Welten vereint. Viele Leute haben bestimmt zu Hause eine Regenjacke im Schrank hängen und zusätzlich noch eine Softshell-Jacke. Mit der Hybrid Jacket Traze kann man sich getrost nur noch die eine Jacke in den Schrank hängen.

Die Hose schlägt in dieselbe Kerbe: In ihr kommt man nicht ins Schwitzen, wie in manch anderen Regenhosen. Der „Müllsack-Effekt“, wie ich ihn gerne nenne, bleibt erfreulicherweise aus. Auch wenn es nicht regnet, macht die Hose eine gute Figur – dank der Atmungsaktivität des Materials. Man muss sich hier wirklich fragen, ob es noch Sinn macht, eine Regen-Shorts und eine normale Shorts im Schrank hängen zu haben. Die 3 Layer Shorts Traze AMP ist eine Hose für alle Wetter-Lagen, egal, ob Regen oder Sonne.

Was das Preis-Leistung-Verhältnis angeht, ist die Sache ein wenig zwiegespalten! Für die Performance der Jacke ist der Preis von 199,95 Euro zu vertreten, da reiht sie sich ins obere Mittelfeld ein. Da man dank der Robustheit auch lange was von ihr hat, finde ich das okay! Die Shorts – auch wenn es eine funktionelle Regenshorts ist – ist mit einem Preis von 169,95 Euro ein wenig zu teuer. Sie liefert ja auch eine Top-Leistung ab, aber der Preis ist höher als bei GORE Wear mit original Windstopper … das erscheint mir zu hoch.“