ethirteen TRS Dropper Postethirteen TRS Dropper Post

e*thirteen TRS+ Dropper Post im Test

Produkttests

Eine höhenverstellbare Sattelstütze ist ein Muss im Enduro, aber auch in anderen Disziplinen macht sie Sinn. Denn es ist ein großer Vorteil in anspruchsvollem Gelände, den Sattel aus dem Weg zu räumen – über die nötige Freiheit zu verfügen, den Sattel tief zu droppen und das Körpergewicht effektiver verlagern zu können. Klar, dass auch Bungis Testrad eine brauchte … also hat er seinem Bike die neue e*thirteen TRS+ Dropper Teleskopstütze verpasst.

Die recht junge Komponentenschmiede e*thirteen aus Petaluma in Kalifornien, USA, ist seit 2001 am Start – eine kleine von Mountainbikern geführte Firma, deren Spezialgebiet die Kettensicherung beim MTB ist. Mittlerweile verfügen sie zudem über ein Sortiment mit einer breiten Auswahl an Hightech-Komponenten – so auch Sattelstützen. Darunter die TRS+, die ganz frisch rausgekommen ist und erstmals 170 mm Hub bietet.

Die Vorteile von höhenverstellbaren Sattelstützen liegen auf der Hand – einziger Nachteil: die größere Einbaulänge der Variostützen. Nicht mit jedem Bike ist man in der Lage, einen Hub von über 150 mm zu fahren. Entscheidende Faktoren sind die Beinlänge des Fahrers und die Sitzrohrlänge des Bikes. Auch die erlaubte Einstecktiefe ist wichtig. Aber das nur am Rande, jetzt zur eigentlichen Action – wenden wir uns Bungi zu:

Mehr Hub für Bungis Swoop

„Die Sattelstütze: Sobald es runtergeht und man aufsteht, ist sie nun mal im Weg. Also Dropper Post: Und was soll eine Teleskop-Sattelstütze machen? Hoch, runter und wieder hoch … mehr doch nicht, oder? Höhenverstellbare Sattelstützen gibt es nun schon seit Jahren. Die Hersteller lassen sich immer wieder was Neues einfallen, um uns als Fahrer die Wahl der ‚richtigen‘ Sattelstütze zur Qual werden zu lassen. Hydraulisch angesteuert oder mit Zug – Funktionsweise: hydraulisch oder mit Feder?
Auch Fachzeitschriften beschäftigen sich immer wieder mit dem Thema und küren dann einen Gesamtsieger. Aber am Ende muss doch eine höhenverstellbare Sattelstütze nur drei Dinge können: hoch, runter und standfest muss sie sein!

Beim Aufbau meines Testrades, dem Radon Swoop 170 – ich weiß, ihr kennt es schon 🙂 – war ich natürlich auf der Suche nach einer neuen höhenverstellbaren Sattelstütze, denn sie ist für ein Enduro-Mountainbike ein elementares Feature. Die Überlegungen zu diesem Zeitpunkt waren: Soll es eine hydraulisch angesteuerte RockShox, der letzte Testsieger, die Fox Transfer oder doch eine von Kind Shocks sein? Oder kann neben den ‚Platzhirschen‘ sonst wer solide Vario-Sattelstützen herstellen?
Die Kriterien lauteten:

  • 170 mm Hub
  • standfest
  • Remotehebel im Schalthebel-Design
  • interne Zugverlegung
  • Matchmaker kompatibel
  • kein Offset

Nach langer Suche und einigen Telefonaten bekam ich von e*thirteen ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte. Denn ich durfte einen Vorabtest machen: Ich bekam die neue e*thirteen TRS+ Dropper Post in 170 mm, welche erst im Herbst 2018 in den Handel gekommen ist. Man hat mir eines der ersten Vorserien-Modelle zur Verfügung gestellt. Da konnte ich natürlich nicht anders. Allerdings natürlich unter der Voraussetzung, den Test erst zu gegebener Zeit zu droppen 🙂 – fand ich cool: Das hieß nämlich Dauertest!

ethirteen TRS Dropper Post Fernbedienung Befestigung

Zu den Fakten der e*thirteen TRS+ Dropper Post:

  • Einsatzbereich: XC, All Mountain, Enduro
  • Einstellbereich: 170 mm – 4 Positionen: 170 | 150 | 100 | 0
  • Mechanismus: Feder (Spring loaded cam)
  • Remote-Hebel: Shifter-Design, Lenker-Montage und matchmaker-kompatibel
  • Offset: 0 mm
  • Abmessung: 31,6 mm x 170 mm
  • Gewicht:
    • Sattelstütze: 540 g
    • Remote-Hebel: 65 g
  • Remote: Kabel gezogen

Montage

Der Einbau der Sattelstütze verlief ohne größere Probleme. Hier unterscheiden sich die meisten Sattelstützen nicht voneinander. Die beiliegende Anleitung ist leicht zu verstehen! Die Sattelklemmschalen halten den Sattel gut in Position und durch die aufgedruckte Gradanzeige kann man schnell die Neigung einstellen. Mit Fett, gegen Knarzgeräusche, habe ich die Sattelstütze dann ins Sitzrohr verbaut. Die Sitzhöhe wird ab dann ja ganz normal eingestellt – die höchste Position für reines In-die-Pedale-Treten. Dazu gleich mehr.

Ich muss sagen, die e*thirteen-Sattelstütze ist wirklich werkstatttauglich. Man kann ihr mit handelsüblichen Fahrradwerkzeugen beikommen, es gibt keine Stickstoffladungen, keine Flüssigkeiten, also garantiert auch keine Sauerei.

Hoch und runter – ist das denn so schwer?

Dann konnte es also endlich losgehen … etwas ungewohnt waren die vier ansteuerbaren Positionen auf den ersten Metern schon! Aber jetzt, nach einem guten halben Jahr und der Enduro-Rennsaison muss ich sagen, dass ich mich dran gewöhnt habe und die Positionen als ideal gewählt empfinde.
Ganz ausgefahren, 170 mm, nutze ich nur beim Bergauffahren oder auf der Straße. Stufe 2, also 150 mm sind gut, wenn man über die Forstpiste oder den Wiesenweg fährt. Die 100-mm-Position nutzte ich gerne bei Rennen, in denen man bergab knallen muss, es aber dennoch viel zu pedalieren gab. Und voll eingefahren ist sie bei mir, wenn es richtig richtig bergab geht!

Der Gegendruck beim Einfahren ist sehr gering. Die Betätigung des Remote-Hebels, welchen ich mit einem Matchmaker-Adapter an meine Bremse montierte, ist auch leicht zu dosieren. Besonders gut ist hier das aufgebrachte Anti-Rutsch-Grip-Tape! Die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit ist nicht einstellbar, was ich jetzt nicht schlimm finde. Denn für mich ist das Wichtigste, dass sie schnell runterfährt bzw. in die gewünschte Position kommt – und dass sie dementsprechend natürlich auch schnell rausfährt. Dies geschieht wirklich mit Tempo und wird mit einem lauten Klack markiert!

ethirteen TRS Dropper Post Fernbedienung

Die Sattelstütze im Härtetest

Was sind die Erkenntnisse nach einem halben Jahr Dauertest? Nach diesem Zeitraum kann ich sagen, dass e*thirteen hier eine standfeste und verlässliche Sattelstütze hergestellt hat, welche sich absolut nicht verstecken muss.
Ich stellte während des Zeitraums keinen Performanceverlust fest! Dies liegt auch daran, dass e*thirteen, nicht wie andere Hersteller, auf eine Luftkartusche setzt, sondern mit einer Feder im Inneren arbeitet. Seitliches Spiel, welches nicht im Toleranzbereich lag, konnte ich auch nicht feststellen. Deshalb empfand ich sie generell als wartungsarm. Und falls doch mal was zu tun ist, stellt das, wie gesagt, auch kein Problem dar. Dass man nach einer gewissen Zeit bzw. bei häufiger Benutzung den Zug nachjustieren muss, ist kein Mangel, eher normal. Schließlich ist es ein Bowdenzug, und das ist ja bei der Schaltung auch nicht anders.
Leider kam es ab und zu vor, dass ich beim Betätigen des Remote-Hebels durchrauschte und nicht in die gewünschte Position kam. Aber das kann auch an zu viel Daumenkraft oder an einen ‚gedehnten‘ Zug liegen.

Daumen hoch oder runter? Mein Fazit

Wer eine gute und robuste Sattelstütze sucht, die wartungsarm ist, der ist mit der e*thirteen TRS+ Dropper Post nicht schlecht bedient! Rein und raus kann jede, aber es geht um mehr: Stichwort einfach zu handhaben und zuverlässig auch nach vielen Kilometern und vielen Hoch-Runters – und genau das bietet die TRS+! Wer etwas mit verstellbarer Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit sucht, der wird allerdings nicht mit ihr glücklich. Der Preis ist mit knapp über 200 € auch völlig okay. Ich würde sie wieder verbauen!“