Suunto 9Suunto 9

Suunto 9 Multisport-Uhr im Test

Produkttests

Bei Suunto schlägt es 9! Der finnische Hersteller von GPS-Uhren läutet mit der Suunto 9 die Glocke für die nächste Generation von Multisportuhren. Funktionsstarke und smarte Uhren gibt es ja mittlerweile gefühlt wie Sand am Meer. Was hat sie also, was die anderen nicht haben? Unser Elektronik-Spezialist Guido hat sich die Neuerungen mal genauer angesehen.

Suunto 9

Guidos Ausdauertest – mit Uhr

„Wie von Suunto nicht anders gewohnt, hat man es mit einer liebevoll verpackten Sportuhr zu tun, die eine hochwertige Optik und Haptik mitbringt. Die Suunto 9 ist in den Farben Schwarz, Weiß und Lime erhältlich. Das Design ist schlicht, das macht sie zeitlos. Aber klar: Das Aussehen bleibt Geschmackssache.
Wer bei dieser Uhr Zusatzfunktionen wie Musik oder kontaktloses Bezahlen sucht, wird enttäuscht. Die Suunto 9 ist keine hippe Smartwatch für den Alltag – sie ist zwar smart, was Funktionalität und Konnektivität angehen, aber sie ist in ihrer Funktionsweise maßgeblich für Sportler gemacht.

Suunto 9: Funktionen im Überblick

In erster Linie möchte Suunto mit dem veränderten Namen weg vom etwas angeschlagen Image der Spartan-Serie. Nach anfänglichen Softwareproblemen dieser, die nach und nach beseitigt wurden, kam die Modellreihe auf keinen grünen Zweig mehr.

Bei der Suunto 9 haben die Finnen auch Verbesserungen in Sachen Hardware vorgenommen, aber vor allem bei der Software nachgebessert. Die wichtigsten Funktionen und entscheidenden Neuerungen der Uhr im Überblick:

  • GPS-Tracking
  • wasserdicht bis 100 Meter
  • optische Herzfrequenzmessung
  • Touchscreen mit LED-Beleuchtung
  • Navigation
  • Akku-Management!
  • FusedTrack!

Die Suunto 9 wiegt ca. 81 g – sie ist damit schwerer als die Spartan. Dennoch trägt sie sich nicht klobig am Handgelenk. Man merkt den leichten Unterschied zwar, aber das Gewicht ist nicht so gravierend, dass ich es als störend empfunden hätte. Das gilt auch für die Größe der Uhr an sich: für eine Armbanduhr durchaus groß, als Sportuhr genau richtig. Ein zu schmales Handgelenk sollte man aber nicht haben, dann verändern sich die Größendimensionen nicht zum Vorteil.

Das Armband hat eine Standardbreite von 24 mm und kann gewechselt werden. Suunto bietet zahlreiche Armbänder zum Wechseln an. Mit den vielen verschiedenen Armbändern, die unglaublich schnell getauscht werden können, lässt sich die Optik der Uhr nach Belieben verändern – und das ohne großen Aufwand.

Der Touchscreen funktioniert einwandfrei und macht richtig Spaß, aber das war bereits bei der Spartan-Reihe sehr gut. Die Auflösung des Displays beträgt 320 × 300 Pixel und ist bei dieser Größe gestochen scharf! Die LED-Hintergrundbeleuchtung macht das Ablesen bei Dunkelheit sehr angenehm. Was Bedienung und Menüführung angeht, hat sich nicht viel verändert. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann dies im Spartan-Test nachlesen. Die Suunto 9 basiert im Kern auf dem bisherigen Top-Modell, der Spartan Ultra, bringt aber einige vielversprechende Neuerungen mit.

Im (Test-)Fokus: die Akkulaufzeit

Meine Aufmerksamkeit galt vor allem dem neuen Akku-Management. Hierdurch könne die Uhr, so Suunto, dank zu- und abschaltbarer Funktionen und Profil-Wechseln Akkulaufzeiten von bis 120 Stunden leisten – und das mit angeschaltetem GPS. Die Suunto 9 bietet drei unterschiedliche Betriebsmodi für den Akku:

  • Power
  • Endurance
  • Ultra

Es lässt sich zusätzlich zu diesen Standard-Settings sogar noch ein eigener Modus einrichten: Der Custom-Modus macht es möglich, eine neue Kombination zwischen den vorgegebenen Modi einzustellen. Das heißt, man kann sich diese Uhr jetzt auch von ihrem Akkuverhalten her genau an die eigenen Präferenzen anpassen. Ich habe diesen vorerst nicht selbst gestaltet, wollte ich doch die von Suunto zur Verfügung gestellten erstmal ausgiebig testen.

Suunto 9 Lieferumfang

Das Energie-Management regelt die Abtastraten der GPS-Position, die Display-Helligkeit, die Farbintensitäten, den Touchscreen, die Vibration, die optische Herzfrequenzmessung und die Bluetooth-Konnektivität. Durch eine Anzeige der Akkulaufzeit kann ich schon vor Beginn einer Trainingseinheit prüfen, ob der Akku noch bis zum Ende durchhält. Sollte das Training doch mal noch länger dauern, kann man das Energie-Profil auch während der Aktivität wechseln. Dadurch werden einige Funktionen abgeschaltet oder die Aufzeichnungsrate reduziert, trotzdem wird sichergestellt, dass die wichtigsten Daten bis zum Ziel erfasst werden.
Sollte das nicht reichen, gibt es noch einen ‚Zeit-Modus‘. In diesem Modus schaltet die Uhr erst beim Erreichen der letzten Akkukapazität alles ab – außer der Zeitnahmefunktion. So hat man immerhin die Zeit der entsprechenden Trainingseinheit gespeichert.

Suunto treibt das Ganze konsequenterweise aber noch weiter: Die Uhr lernt aus den vergangenen Trainingseinheiten und erinnert an das rechtzeitige Laden, sollte das anstehende Training nicht mehr mit der vorhandenen Akkukapazität möglich sein. Das Power-Management ist natürlich für Sportler auf den Lang- und Ultra-Distanzen gemacht, hilft aber letztendlich jedem Sportler, die Uhr so zu laden, dass sie einem immer zur Verfügung steht – das ist ja letztendlich das ultimative Ziel.

FusedTrack: mehr Genauigkeit, weniger Energieverbrauch

Es gibt noch eine zweite große Neuerung, welche die Suunto 9 mitbringt. Die vom Hersteller FusedTrack genannte Funktion errechnet aus der Kombination der Daten des GPS- und des Bewegungssensors exaktere Werte für Route und Distanz. Dieser Algorithmus, eigens von Suunto entwickelt, senkt die nötige GPS-Leistung und erhöht damit die Batterielaufzeit. Gerade bei langen Trainingseinheiten eine sinnvolle Funktion. FusedTrack soll das Power-Management unterstützen. Sie entlastet quasi die GPS-Messung, da die Abtastrate gesenkt werden kann. Aktuell liefere diese Technologie, so Suunto selbst, aber ausschließlich für den Laufsport plausible Werte. Aber da kommt sicher noch mehr, denn hier braucht es wohl einfach noch mehr Daten, mit denen der Hersteller arbeiten kann.

Suunto-Fazit: die Themen Preis & Leistung

Ob mit oder ohne FusedTrack, das Akkumanagement funktioniert. Die Uhr meldet sich, wenn es besser wäre zu laden, damit auch die nächste Einheit in jedem Fall getrackt wird. Die Suunto 9 ist eine Multisportuhr mit viel Ausdauer: im wahrsten Sinne des Wortes. Die Uhr macht einen großen Schritt beim Akkulaufzeitproblem. Und das kennt ja beinahe jeder. Die Modi bieten eine clevere Lösung, um immer Akkukapazität zu haben. Bisher war es ja so: Die Uhr meldet sich, wenn der Akku in absehbarer Zeit leer ist. Bevor man das Training startet, weiß die Uhr, was sie vom Akku her im Stande ist zu leisten. Und mit zunehmender Unterstützung von FusedTrack wird es künftig sogar noch besser werden.

Die Batterielaufzeit im Zeit-Modus beläuft sich auf über 14 Tage. Bei Aufzeichnungen und mobilen Benachrichtigungen reicht der Akku rund um die Uhr mindestens 7 Tage. Im GPS-Trainingsmodus können – je nach Sport- und Energieprofil – 25 bis 120 Stunden rausspringen. Das ist, gemessen an der Performance von vergleichbaren Mitbewerbern in dieser Preiskategorie, schon ein deutlicher Unterscheid. Und ist momentan – meines Wissens nach – die längste Laufzeit einer Sportuhr dieser Größe!

Aber: Die UVP der Suunto 9 beträgt 499 Euro. Das ist definitiv eine Ansage, wobei einige Ausführungen der Top-Uhr von Garmin noch teurer sind. Die Suunto 9 spielt also im oberen Segment mit, wenn es um die Funktionen geht. Aber eben auch um den Preis. Sie ist eine gute Wahl für Ausdauersportler, die auf langen Distanzen unterwegs sind und damit lange Trainingseinheiten haben. Ich glaube, die Neuerungen werden vor allem dieser Gruppe Freude bereiten. Aber auch alle anderen können von der längeren Akkulaufzeit profitieren!“