Bryton Rider 750Bryton Rider 750

Bryton Rider 750 E Bundle im Test

Produkttests

Der Markt rund um GPS-Fahrradcomputer wird seit Jahren von Garmin und Wahoo dominiert. Doch es gibt auch gute Alternativ-Geräte wie zum Beispiel von Sigma Sports und Hammerhead – und eventuell auch Bryton? Das gilt es herauszufinden. Ich hatte die Chance, mir den Rider 750 GPS-Fahrradcomputer der taiwanesischen Firma Bryton genauer anzuschauen und auf vielen Fahrten ordentlich zu testen. Der Rider 750 ordnet sich im Umfeld eines Garmin Edge 830 und Wahoo ELEMNT ROAM ein.

Bryton Rider 750

Bryton Rider 750 – was ist im Lieferumfang enthalten?

Der GPS-Radcomputer wird in zwei verschiedenen Versionen angeboten, diese unterscheiden sich aber nur durch den Lieferumfang. Der Rider 750 E, den ich testen durfte, wird mit USB-Kabel, Bike Mount, Sport Mount und Sicherheitsband ausgeliefert. Der Rider 750 T wird zusätzlich noch mit Herzfrequenzgurt, Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensor komplettiert. Die UVP des Rider 750 E liegt bei nur 269,95 €, das große Bundle T bei nur 339,95 €. Die vergleichbaren Geräte der Mitbewerber Garmin (UVP 399,99 €) und Wahoo (UVP 349,99 €) sind deutlich teurer und kommen ohne Sensoren. Allerdings bekommt man alle Geräte zu einem günstigeren Preis.

Bryton Rider 750 USB-Anschluss

Hands on – der Bryton Rider 750 E

Der 93 g leichte Rider 750 Bike-Computer lässt sich aus einer Kombination von Touchscreen und vier seitlich angebrachten Hardwaretasten bedienen. Diese machen besonders viel Sinn, wenn es während einer Tour wieder einmal anfängt zu regnen und sich das nasse Display nicht mehr richtig bedienen lässt. Der farbige Touchscreen hat eine Größe von 2,8 Zoll und reagiert zuverlässig auf jeden Fingertipp, auch mit den entsprechenden Handschuhen. Die Daten auf dem Display sind übersichtlich angeordnet und von der Größe her gut ablesbar. Das Display könnte jedoch heller sein und ist bei voller Sonneneinstrahlung durch die entstehenden Reflektionen nicht so gut abzulesen.

Bryton Rider 750 Seitenansicht Rechts

Smartphone und Bryton Rider 750 – eine perfekte Verbindung

Der 750 lässt sich über Bluetooth mit deinem Smartphone, auf dem die Bryton-App installiert sein muss, verbinden. Übers WLAN oder die Internetverbindung des Smartphones lassen sich dann Routen herunterladen, Daten synchronisieren oder die Firmware aktualisieren. Generell ist das ganze Konzept des Rider 750 eher darauf ausgelegt, die App zu benutzen und das Gerät nur während der Fahrt zu verwenden. So ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass, wenn man sich die gefahrenen Touren auf dem GPS-Computer anschaut, nicht alle Daten vollständig angezeigt bzw. abgeschnitten werden. Über die Smartphone-App wird jedoch alles übersichtlich dargestellt.

Bryton Rider 750 App

Welche Funktionen bietet der Bryton Rider 750?

Auf dem Gerät kann man zwischen drei verschiedenen Fahrradprofilen hin und her „swipen“. Das macht den Bryton Fahrradcomputer besonders interessant für Leute, die mit verschiedenen Bikes unterwegs sind. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um ein Rennrad, MTB oder E-Bike handelt. Apropos E-Bike … der Rider 750 kommuniziert auch mit Shimano Steps und Specialized Pedelecs. Dies hat mit meinem Specialized auch problemlos funktioniert.

Bryton Rider 750 Seitenansicht Links

Der Akku hält laut Bryton bis zu 20 Stunden. Dies sollte eigentlich für jede Tour dicke ausreichen. Nach der Fahrt kannst du deine Tour einfach auf Strava, TrainingPeaks, Selfloops, Komoot, Ride with GPS oder Relive hochladen. Der Rider 750 unterstützt elektronische Schaltungssysteme, einschließlich Shimano Di2, SRAM eTap bzw. AXS und Campagnolo EPS. Schaltungsinformationen, wie Übersetzungsverhältnis, gewählte Kettenblatt-Ritzel-Kombination und sogar die Akkulaufzeit der elektronischen Schaltungen werden direkt auf dem Rider 750 angezeigt, so dass du nicht mehr durch einen kurzen Blick nach unten prüfen musst, in welchem Gang du aktuell unterwegs bist. Durch das ANT+ -System lassen sich auch Fitness-Sensoren von Drittanbietern mit dem Bryton Rider 750 koppeln. Das Gerät kommuniziert auch problemlos mit dem Garmin Radarsystem, so dass von hinten kommende Autos klar auf dem Bildschirm angezeigt werden.  Darüber hinaus gibt es drei Warnstufen mit akustischen Hinweisen.

Bryton Rider 750 Vorderansicht

Die Navigation des Bryton Rider 750

Herzstück eines GPS-Fahrradcomputers ist natürlich die Navigation. Hier versucht Bryton neue Wege zu gehen und hat den Rider 750 mit einer Online-Suche per Sprachbefehl ausgestattet. Diese lässt sich einfach aufrufen und das Gerät versteht einen auch sehr gut. Die Berechnung der Route erfolgt dann relativ zügig. Aber leider nur, wenn der Rider mit der geöffneten Bryton-App auf dem Smartphone und dieses mit dem Internet verbunden ist, was für mich ein Manko des Gerätes ist. Eine Internetverbindung ist bei uns nicht immer vorhanden, wenn man irgendwo mitten in der Pampa steht.

Bryton Rider 750

Die Navigation selbst erfolgt dann auf Basis der Open Street Map. Das Ziel kann über den bereits erwähnten Sprachbefehl, durch Anpinnen per Fingertip auf der Karte oder über die App des Smartphones per Touchtastatur eingegeben werden. Das Anpinnen ist aber zugegebenermaßen recht fummelig und ungenau. Auch die typischen „Points of Interest“ (kurz POI) wie z.B. Supermärkte, Bäcker oder Tankstellen findet er ohne Probleme. Die Navigation selbst wird dann durch die obligatorische Karte dargestellt.  Steht ein Richtungswechsel an, wird dies durch ein Pfeilsymbol in die entsprechende Richtung und einen kurzen Signalton angekündigt. Sollte man die Ausfahrt jedoch mal verpassen, schlägt der Rider 750 schnell eine neue Alternativroute vor – aber eben leider nur mit bestehender Internet-Verbindung. Bei meinem Test hatte ich den Eindruck, dass die Navigation eher auf Trekkingbikes ausgelegt ist, so dass es sein kann, dass man sich mit dem Rennrad auf einmal auf einem Waldweg wiederfindet. Wobei ich allerdings nach längerer Suche verschiedene Fahrprofile gefunden habe: Radfahren, Mountainbiken, Motorrad und Auto. Die muss ich allerdings noch testen. Ein großes Plus ist, dass sich die Karten für die gängigsten Regionen bereits auf dem Gerät befinden. Funktionen wie „Route umkehren“, „Streckenerkundung“ oder „Live Track“ kann das Bryton-Gerät natürlich auch.

Bryton Rider 750

Was ist sonst noch eine Erwähnung wert?

Bryton bewirbt seinen Rider 750 stark damit, mit Smart-Heimtrainern kompatibel zu sein. So lässt sich z.B. ein Trainingsplan erstellen, nach dem sich der Tretwiderstand deines Rollentrainers richtet. Bedauerlicherweise besitze ich keinen solchen Trainer und konnte diese Funktionen nicht testen.

Bryton Rider 750 mit Verpackung

Mein Bryton Rider 750 Fazit:

Der Rider 750 eignet sich vor allem für Fahrer, die das Gerät auf mehreren Bikes benutzen möchten. Grundsätzlich hatte Bryton bei dem Gerät einige gute Ideen, die in meinen Augen nicht so gut umgesetzt wurden wie bei der Konkurrenz, die aber deutlich teurer ist. Mich stört am meisten, dass der Rider 750 zu abhängig von der Bryton-App und einer Internetverbindung ist, da in meiner Gegend die Internetverbindung abseits der Zivilisation oftmals nicht vorhanden ist. Wer hauptsächlich seine Tour- und Trainingsdaten aufzeichnen und nur ab und zu navigieren möchte (oder eine bessere Internetverbindung hat als ich), macht mit dem Bryton Rider 750 alles richtig. In diesem Sinne: Stay Motivated, be Active …