Garmin fenix 6X PROGarmin fenix 6X PRO

Garmin fēnix® 6X PRO im Test

Produkttests

Die Vorteile einer Multisportuhr, die auch im Alltag tragbar und nützlich ist, sind nicht vom Arm zu weisen. Garmin hat sich mit seiner fēnix-Serie einen festen Platz auf dem Multisportuhr-Markt erarbeitet und aktuell die sechste Generation an den Start gebracht. Der Fokus der Weiterentwicklung lag auf mehr Akkukapazität und verbesserten Trainingsfunktionen. Dafür wurde die Hardware überarbeitet, sprich die Herzfrequenz-Messung am Handgelenk optimiert. Zudem bietet die Uhr, unterstützt durch einen Pulse-Ox-Sensor, Wetter- und Höhenakklimatisierung sowie zahlreiche weitere Anwendungen für Körperüberwachung und Trainingssteuerung. Unser Elektronik-Spezialist Guido hat sich der Sache angenommen.

Garmin fenix 6X PRO

Guidos Uhrencheck: Garmin fēnix 6X PRO

„Endlich: Garmin hat die sechste Generation der fēnix-Serie herausgebracht, und ich habe sie direkt für euch getestet. Ich trage nun schon seit über einem Jahr die fēnix 5X Plus, wodurch ich diese gut mit der neuen fēnix 6X PRO vergleichen kann. Nicht neu, aber trotzdem erwähnenswert: Die Uhren sind vom Stil her auch im Alltag tragbar, womit sie ihre volle Funktionalität überhaupt erst ausspielen können.

Einstellungssache

Die Einrichtung der neuen Uhr sowie die Einbindung in die Garmin-Connect-App gingen unglaublich schnell und einfach. Meine Einstellungen aus der fēnix 5 wurden ruck zuck in die fēnix 6 übertragen, so dass ich nach nur wenigen Minuten loslegen konnte. Aber auch ansonsten ist Einrichtung nach den persönlichen Präferenzen nicht sehr schwer. Eine neue, intuitivere Menüführung erleichtert den Zugang nochmals, wie ich finde.

Im Fokus: die Akkulaufzeit

Eine der wichtigsten Anforderungen, die Sportler an eine GPS-Uhr stellen, ist eine lange Akkulaufzeit. Dazu gehöre auch ich ganz klar!
Durch verschiedene Verbesserungen konnte Garmin höhere Laufzeiten für alle Modelle erreichen. Besonders interessant: Durch den neuen PowerManager kann ich verschiedene Energieeinstellungen für das einzelne Training hinterlegen, so dass man eigentlich keine genaue Akkulaufzeit für die Uhr angeben kann. Diese hängt halt sehr von den Einstellungen des jeweiligen Nutzers ab.

Im Smartwatch-Modus soll die Uhr eine Laufzeit von bis 21 Tagen schaffen. Das kann ich jetzt im ersten Test nicht bestätigen, da ich in der Testzeit die Uhr doch zu oft im GPS- und Trainingsmodus laufen ließ. ABER: Auch hier habe ich die Uhr erst nach 19 Tagen wieder aufladen müssen, das heißt, es kommt wohl hin. Das ist eine deutliche Verbesserung zur fēnix 5X Plus.

Pulsmessung

Was fällt noch auf? Die optische Pulsmessung hat neue LEDs bekommen. Jetzt sind es nicht mehr drei kleine, sondern zwei größere LEDs, die laut Garmin eine deutlich besser Pulsmessung am Handgelenk bieten sollen. Bei der fēnix 5X Plus waren die Unterschiede zwischen optischer Messung und der mit Brustgurt bei mir doch häufig sehr hoch, so dass ich eigentlich nie nur mit optischer Messung unterwegs war.

Garmin fenix 6X PRO Rückseite

Natürlich hat mich dieser Punkt also sehr interessiert. Ich war gespannt, ob sich die Unterschiede in den Messwerten bei der fēnix 6 reduziert haben. Dazu bot sich zuerst ein Test auf der Rolle an: Die Werte waren nahezu identisch. Dazu muss man jedoch sagen, dass das Training auf der Rolle von den Voraussetzungen her perfekt für eine optische Pulsmessung ist. Es gibt kaum Erschütterungen, die Uhr sitzt daher immer gut am Handgelenk und bietet nach der Aufwärmphase verlässliche Werte. Etwas anders war das beim Laufen. Hier gab es auch während des Trainings leichte Abweichungen, doch in jedem Fall wesentlich geringer als beim Vorgänger. Und für mich eher unerheblich.

Anzeige

Das neue Design der fēnix-6-Modelle hat mehr Raum für größere Displays geschaffen. Der Bildschirm der fēnix 6 wurde auf 1,3 Zoll vergrößert, die fēnix 6X hat sogar ein 1,4 Zoll-Display. Das sieht man natürlich direkt. Auch die Darstellungsleistung der Anzeige hat sich merklich verbessert. Die Auflösung erscheint deutlich klarer und mit mehr Kontrast. Das liegt wohl an der neuen Displayabdeckung aus Corning Gorilla Glass 3, das bei den PRO-Modellen verwendet wird. Auch die Funktionsknöpfe an der Seite sprechen deutlich besser an. Nicht, dass diese bei der fēnix 5 nicht funktioniert hätten, aber irgendwie ist das Feeling bei der fēnix 6X PRO deutlich schöner.

Besondere Funktionen

Navigation: Die fēnix-Uhren der PRO-Reihe haben die TopoActive-Europa-Karte vorinstalliert, mit der man sich direkt am Handgelenk ans Ziel leiten lassen kann. Ich finde dazu nur das Display einer Uhr am Handgelenk immer zu klein.

Notfallfunktion: Die Notfallfunktion informiert über eine Verbindung zum Smartphone vorbestimmte Kontakte selbstständig. Ein im Notfall automatisch aktiviertes Live-Tracking ermöglicht die schnelle Lokalisierung. Die Funktion wird in bestimmten Situationen automatisch ausgelöst, kann aber auch manuell starten lassen. Sie kommt von den Garmin-Edge-Geräten und funktioniert auch bei der Uhr.
Dieser Service kann jedoch auch mal nervig sein! Bei der Uhr brauche ich nur mal eine Mauer runterspringen und die Uhr erkennt einen Sturz. Aber man hat immer genug Zeit, die Notruffunktion manuell abzubrechen. Von daher alles ok.

ClimbPro: Eine sehr schöne Funktion, die von den neuen Egde-830er-Modellen stammt, ist die ClimbPro-Funktion für Radfahrer. Sie hilft mir dabei, mich während einer Tour auf bevorstehende Anstiege besser vorbereiten zu können. Dazu muss eine Tour geplant oder nachgefahren werden. Jetzt zeigt mir die Uhr an, wie viele Anstiege noch zu bewältigen sind. Im Anstieg selbst wird in Echtzeit gezeigt, wo ich mich genau im Berg befinde und wie es noch dauern wird, diesen hochzufahren. Sehr schön ist auch die farbliche Anzeige des Höhenprofiles und des Anstieges. Von grün (flach) bis dunkelrot (sehr steil) kann ich gut erkennen, was noch auf mich zukommt, und mir die Kraft entsprechend einteilen.

Und viele Funktionen mehr: Neben der integrierten Herzfrequenz verfügt die Uhr über einen Pulse-Ox-Sensor, der Sauerstoffsättigung im Blutkreislauf misst. Das geschieht mit rotem und infrarotem Licht, Sensoren analysieren dann die Sättigung. Typischerweise liegen die Messwerte hier zwischen 85 und 100 Prozent (meistens 95 {09776a9e527fe6e7777aceefa8f4e2f820982470cae700a67e7c7fb2d68155cf} und höher). Das kann aber aufgrund zahlreicher Faktoren, wie z.B. Höhe und Belastung, variieren.
Aus Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung generiert die Uhr Daten für verschiedene Trainings- und Gesundheitsfunktionen, deren Aufzählung allein den Rahmen hier überschreiten würde. Zudem bieten Features wie Garmin Pay, Smart Notifications und Music jede Menge praktische Dienste am Handgelenk.

Smartes Fazit?

Die Verarbeitung ist, wie von Garmin gewohnt, sehr hochwertig. Die Akkuleistung konnte erheblich gesteigert werden, die optimierte Pulsmessung bietet verbesserte Werte, mit denen man arbeiten kann. Die neuen LEDs der dritten Generation stellen hier eine wirkliche Weiterentwicklung dar. Jedoch würde ich denen, die es bei Sportarten wie dem Laufen ganz genau haben wollen, die Verwendung eines Garmin-Brustgurtes empfehlen.
Zahlreiche Funktionen und smarte Features wie der bargeldlose Bezahldienst Garmin Pay, Music, Smart Notifications und die Kompatibilität zu verschiedenen anderen Garmin-Produktlinien machen die fēnix 6 wirklich multi!

Aber der Preis ist durchaus hoch. Das Geld auszugeben lohnt sich vor allem, wenn man sie auch im Alltag mit all ihren Funktionen einsetzen möchte. Dann spielen die Uhren auch ihr schönes und cleveres Design aus. Sie sehen toll aus und können durch die Veränderung des Displays und oder durch den Austausch der Armbänder mit dem bekannten Quickfit-System in eine komplett andere Uhr verwandelt werden. Für Sportler mit Hang zum Technikfreak eine schicke Sache für Training und Freizeit.“