Dirtlej DirtSuit Core Edition Damen Matschoverall midnight moonlight im WaldDirtlej DirtSuit Core Edition Damen Matschoverall midnight moonlight im Wald

DirtSuit Core Edition Matschoverall von Dirtlej im Test

Produkttests

Zuerst einmal vielen Dank an Dirtlej, die mir diesen wirklich schönen Damen-Matschoverall in der Dirtsuit Core Edition geschickt haben. Die letzten Winter bin ich nur mit herkömmlichen Regenhosen oder wasserdichten Zweiteilern durch die kalten Monate gefahren. Als die Anfrage kam, einen Ganzkörperanzug zu testen, der wirklich wasserdicht zu sein verspricht, konnte ich also nicht widerstehen und freute mich sofort darauf, diesen speziell für Damen geschnittenen Dirtsuit in der Farbe Midnight/Moonlight und der Größe S auf die Probe zu stellen.

Da im Winter die Bikeparks geschlossen sind, ging es für mich auf die immer supermatschigen Hometrails. Diese sind gespickt mit superschlammigen Pfützen, rutschigen Kurven und den matschigsten Steilabfahrten. Wer hier einen Fehler macht, rutscht schnell weg oder bleibt in der nächsten Schlammmulde stecken – das perfekte Testgelände für einen Dirtsuit, den man laut Dirtlej zum Glück einfach bei 30 Grad in der Waschmaschine reinigen kann.

Die Passform – ein gelungener Ladies Cut!

Ich habe den Overall (Regular Fit) in M, S und XS anprobiert und mich schließlich für S entschieden. Ich bin 174 cm groß und mit ca. 53 kg recht schlank. Die Größe M war mir dementsprechend viel zu weit und die Größe XS saß zwar gut, aber an den Beinen und Armen kam mir doch alles etwas zu eng vor, um eventuell auch Protektoren an den Knien und am Rücken darunter zu tragen. Letztendlich habe ich wie gesagt die Größe S gewählt.

Ich fühlte mich auf Anhieb wohl darin und war begeistert, dass es anscheinend doch möglich ist, einen MTB-Overall für Frauen zu entwerfen, der wirklich gut aussieht, bequem ist und dazu noch über alle wichtigen Features verfügt.

Bewegungsfreiheit mit Protektoren

Die Hosenbeine sind zum Glück superelastisch, so dass meine Knieschoner problemlos darunterpassten. Allerdings trage ich keine Schienbeinschoner, was das Ganze wieder relativ eng machen könnte. Die langen Beine sind nicht abnehmbar oder für den Sommer kürzbar, was ich aber nicht als Nachteil empfand, da es mir ja darauf ankam, nicht schmutzig oder nass zu werden. Im Oberkörperbereich ist fast zu viel Platz, wie man auch auf den Fotos sehen kann. (Beim Fototermin hatte ich nur eine dünne Protektorenjacke aus Schaumstoff drunter.)

Stauraum: Ich steh nicht so auf „Trail-Handtäschchen“!

Auf die Trails nehme ich meistens nicht viel mit, zumindest versuche ich das immer zu vermeiden. Handy, Schlüssel (meistens nur Wohnungs- und Autoschlüssel) sowie mein kleines Portemonnaie sind aber immer dabei – und eben mein Mobiltelefon. Genau an diesem Punkt habe ich leider auch etwas zu bemängeln, denn als Social Media Managerin habe ich ein recht großes Handy, das in keine der vielen Taschen so richtig passen will. Gerade beim Bergauffahren drückte es mir, nachdem ich es in den einzigen dafür infrage kommenden Fronttaschen untergebracht hatte, recht unangenehm in die Leiste und gegen den Oberschenkel. Schade, denn ein „Handtäschchen“ ist auf dem Trail ja nun auch keine Option und schon gar nicht mein Stil. Ansonsten hat der Dirtsuit eine recht große Auswahl an kleinen Taschen: vier um die Hüfte (zwei vorne und zwei hinten), eine auf der rechten Brust und eine am linken Oberarm.

Bei längeren Uphills, die auch mal recht schweißtreibend sein können, war ich sehr dankbar für die vielen Belüftungsmöglichkeiten des Overalls: die unter den Armen erwiesen sich in diesem Zusammenhang als besonders effektiv. Zusätzlich gibt es noch welche seitlich unter der Brust/dem Bauch und an den Oberschenkeln. Sicher extrem nützlich, wenn man den Dirtsuit auch im Sommer bei Matschwetter auspacken möchte. Sollte es beim Aufstieg doch zu warm werden, gibt es immer noch die Möglichkeit, einfach das Oberteil zu öffnen und die Ärmel um den Bauch zu binden.

Gut versteckt und elegant gelöst – die Kapuze

Als ich den Dirtsuit anhatte, war ich etwas unsicher, wie ich die Kapuze verstauen sollte. Aber als ich ihn wieder auszog, fand ich es heraus und war begeistert von der wirklich guten Aufrolllösung mit Klettverschluss, die dem Anzug einen sehr schlichten und eleganten Look verleiht. Die Kapuze passt perfekt über den Helm – auch über einen Fullfacehelm (zu Hause getestet) – und lässt sich festziehen, wenn der Wind von vorne kommt und die Kapuze zu sehr nach hinten ziehen will.

Die Ärmel sind sehr eng anliegend und durch ein untergenähtes Bündchen kann auch kein Matsch daruntergelangen. Dank einer Klettlasche kann es noch enger gezogen werden. In Kombination mit den passenden Handschuhen bleiben die Hände und Arme trocken und sauber und durch die abgeschrägten Ärmel gibt es auch kein Gefriemel mehr beim An- und Ausziehen der Handschuhe.

Auf dem Trail

Wie dicht ist es wirklich? Die Wasser- und Matschprobe

In der Produktbeschreibung war von einer „Wassersäule von 18.000“ die Rede, womit ich zunächst nicht viel anfangen konnte. Letztes Wochenende war ich mit ein paar Freunden auf einem neuen Trail, den ich noch nicht kannte. Oben auf dem Berg lag noch Schnee und der Boden war durch das Eis ziemlich hart. Ich habe nicht gefroren, weil der Anzug wirklich gut warmhält. Durch die sehr genau und schön getapten Nähte (auch an allen Reißverschlüssen) kann die Körperwärme kaum entweichen, weshalb ich zwischendurch sehr dankbar für die guten Belüftungsmöglichkeiten war.

Der Dirtsuit hat an verschiedenen Stellen gut eingesetzte Stretch-Segmente mit verstärkten Nähten, so an der Hüfte und an den Knien. Die Knieschoner habe ich darunter kaum gemerkt und auch bei kleineren und größeren Sprüngen und Drops hat der ganze Anzug perfekt gepasst. Gerade in Bezug auf die Bewegungsfreiheit hätte ich nie gedacht, dass ich so begeistert sein würde!

Etwas weiter unten auf dem Trail wurde es plötzlich sehr matschig und die heruntergefallenen Blätter bedeckten den Boden, was es zu einer sehr rutschigen Angelegenheit machte. Der Trail wurde immer steiler und da ich ihn noch nie zuvor gefahren war, zog ich die Bremse etwas stärker an … Nach einigem Hin und Her glitt das Hinterrad schließlich in Zeitlupe zu weit links an mir vorbei. Das Rad rutschte mit mir im Schlepptau den matschig-weichen Hang hinunter, bis wir zum Stehen kamen. Ich musste lachen – zum Glück hatte ich den Dirtsuit an!

Die Tage werden kürzer …

Nach der zweiten Abfahrt war es gerade mal vier Uhr, trotzdem wurde es recht schnell dunkel. Wir machten uns auf den Weg zum Parkplatz. Durch die reflektierenden Prints, vor allem an den Beinen des Overalls, war ich die ganze Zeit über gut sichtbar. Auffällige grelle Prints gefallen mir persönlich beim Mountainbiken nicht wirklich und so fand ich die Lösung von Dirtlej umso schöner, eleganter und angenehmer.

Wieder zu Hause – das Fazit

Laut Hersteller hat der Dirtsuit eine Atmungsaktivität von 15.000 g/m²/24h, was im Vergleich zu anderen gut klingt, obwohl ich mir unter den Werten nicht viel vorstellen kann. An diesem Tag trug ich ein T-Shirt, eine Protektorenjacke, darüber ein Langarmtrikot und darunter einen dünnen Wollpullover. Ehrlich gesagt, hätte ich auf den Wollpullover verzichten können. Der Anstieg war so lang und steil (was ich vorher nicht wusste), dass er sich als überflüssig erwies. Dabei bin ich eher eine Frostbeule. Ergo, der Dirtsuit hält gut warm!

Meine Kleidung darunter war trotz der Schlammschlacht völlig sauber! Durch die Manschetten an Armen und Beinen kam auch kein Schmutz oder Wasser an die Beine oder Arme. Am unteren Hosenbund ist ein kleiner Pin befestigt, ich wusste nicht, wofür, aber ich habe ihn in meine Schnürsenkel gesteckt, damit die Hose nicht durch die Knieschoner hochrutscht. Das hat super funktioniert.

Selbst an den kritischen Stellen wie dem Rücken oder den Stretcheinsätzen an der Hüfte drang dank der DWR-Beschichtung keine Nässe durch den Anzug. Erstaunt war ich am Ende, als ich den Anzug zu Hause im Keller noch einmal im Trockenen begutachtete: Der Schlamm war kaum daran haften geblieben! Er war zwar nicht „wie neu“, aber verschlammt sah er eben auch nicht aus …

Alles in allem kann ich nur sagen: Bis auf die vielleicht etwas zu kleinen Taschen (oder mein etwas zu großes Handy) bin ich total begeistert! Vor allem von dem wirklich gelungenen, femininen und schmeichelnden Schnitt, den ich in dieser Eleganz und Schlichtheit noch nirgends gesehen habe.

Zugegeben, der Preis ist nicht gerade niedrig, aber bei all den Features, die der Dirtsuit in der Core Edition mitbringt, und der supersauberen Verarbeitung, die eine stabile Langlebigkeit verspricht, ist er das Geld allemal wert.

Vielen Dank an Dirtlej für diese wirklich gelungene elegant-sportliche Schönheit!