Viele kleinteilige Komponentenschritte, ein großer Schritt für das Rennrad … SRAM präsentiert die RED eTap AXS!
Die Amerikaner bringen mit einer Revolution bei der leistungsstärksten Rennradgruppe des Hauses mal wieder ein paar Grundsätze ins Wanken und stößt damit eine grundsätzliche Innovation für das Rennradfahren an! Nach der Einführung und Etablierung der elektrischen Schaltgruppe RED eTap für Felgenbremsen und Scheibenbremsen kommt SRAM nun mit dem neuesten Streich auf den Markt.
Und wir haben sie schon getestet: Vielen Dank an SRAM für die Möglichkeit, die Gruppe schon vorab montieren zu dürfen und damit auch bereits die ersten Erfahrungen mit dem neuen Road-Flaggschiff machen zu können!
Inhalt
Was ist neu?
- 12-fach: Auch SRAM hat den Schritt auf der Straße nun vollzogen!
- Größere Übersetzungsbandbreite und engere Abstufung: Das neue X-Range-System macht den perfekten Gang möglich – perfekter als jemals zuvor!
- Ruhige und sichere Fahrt in jedem Gelände: Das ebenfalls komplett neu entwickelte Orbit-Kettenmanagementsystem und eine einzigartige Flattop-Kette bieten höchsten Fahrkomfort.
- Mehr Kontrolle, mehr Individualisierung, mehr Insights: AXS ist die neue elektronische Integrationsplattform, die einfach mehr auf Lager hat!
- Sie kann nicht nur 2-fach, sondern auch 1-fach! Das ist ja gewissermaßen eine SRAM-Spezialität … und mega praktisch!
Geblieben ist natürlich der kabellose Komfort, den wir in Sachen Montage und Handhabung bereits ausführlich getestet und beschrieben haben. Am Schaltverhalten und den klaren Vorzügen der Kabellosigkeit ändert sich auch bei der AXS nichts.
Um sie euch vorzustellen, haben wir gar ein neues Format am Start: „First Ride“! Ganz frisch montiert und direkt die ersten Meter gefahren … also erstmal ab zur Montage!
Bungi montiert
„Auf jeden Fall eine Ehre: Ich durfte schon vor der offiziellen Veröffentlichung die revolutionäre 12-fach-eTap-Schaltung der neuen Produktgruppe AXS in den Händen halten und schrauben! Ich hatte im letzten Jahr schon die RED eTap 11-fach montieren dürfen und war nun natürlich gespannt auf die 12-fach-Gruppe.
Was ist dran am Testrad?
Das neue BD-Testbike ist mit der HDR-Version ausgestattet, verfügt also über hydraulische Scheibenbremsen und die entsprechenden Schalt-/Bremshebel. Das Schaltwerk ist mit einigen technischen Raffinessen bestückt und schaltet jetzt eben gar 12 Gänge hinten. Auch der Umwerfer ist neu, er passt selbstverständlich zu den neuen Kurbelmöglichkeiten. Als Kurbel haben wir die 50/37T bekommen (Powermeter-Version gespickt mir Quarq-Technik!), welche quasi die bisherige 53/39-Übersetzung ersetzt, aber natürlich viel mehr bietet:
Laut SRAM revolutioniert die neue 12-fach-Gruppe die bisherige klassische Rennradübersetzung. Klingt erstmal nach Kompakt- oder Crosser-Kurbel, hat aber vor allem den Hintergrund, dass die Erzeugung der Übersetzungsbandbreite nach hinten verlegt wurde – denn 12-fach macht‘s möglich!
Als Konsequenz, nach den MTB-Schaltungen auch bei der Straßenelite auf 12-fach umzustellen, folgt eine Neugestaltung der Übersetzungsverhältnisse, welche die Kurbel betrifft – und abhängig von ihr natürlich auch die Kassette. Dadurch ist vorne ein 13-Zähne-Abstand für alle 2-fach-Kettenblatt-Varianten vorhanden, was die Schaltperformance wesentlich verbessert.
Und schauen wir nach hinten: Die RED® XG-1290 KASSETTE mit 10/33T sorgt für eine größere Übersetzungsbandbreite und muss dennoch keine Kompromisse eingehen. Sie bietet eine angenehme Gangabstufung zwischen den Ritzeln, es sind sogar mindestens fünf Sprünge mit nur jeweils einem Zahn Unterschied vorhanden. Man merkt, SRAM hat sich Gedanken gemacht und alles neu konzipiert. Das Ergebnis ist eine Übersetzungsbandbreite von 330 {09776a9e527fe6e7777aceefa8f4e2f820982470cae700a67e7c7fb2d68155cf}!
Ab in die Werkstatt
Was mir direkt auffiel, war die sehr hochwertig verarbeitete Qualität der einzelnen Teile. Die Kettenblätter sind aus einem Stück gefräst: Selbst in der Quarq-Powermeter-Ausführung ist die Kurbel super leicht. Liegt natürlich auch an den Carbon-Kurbelarmen!
Das neue Design der Kette, welche oben gerade ist, sieht sehr spacig aus! Die leichte Kassette wird an einen SRAM XD Freilauf des Zipp 302 Laufrades wie gewohnt montiert. Der Umwerfer findet seinen Platz ohne Probleme und großes Gefummel: Hier haben die Techniker bei SRAM mitgedacht und direkt auf das Kettenleitblech eine Markierung für die richtige Montagehöhe eingestanzt.
Auch das Schaltwerk wird denkbar einfach ans Fahrrad, mit dem entsprechenden Schaltauge, geschraubt. Die Schalt-/Bremshebel gingen ebenfalls leicht von der Hand. Das Anschließen der Bremsleitungen kann ja manchmal etwas schwierig sein. Nicht so hier, alles kein Problem. Das Entlüften der Bremse ist durch das Bleeding-Edge-System zudem recht simpel handzuhaben und schnell erledigt!
Nachdem die Bremse des Bikes ausgerichtet und entlüftet war, stellte ich die Connection von Schaltwerk, Schalthebel und Umwerfer miteinander her – funktioniert genauso wie bei der eTap vorher, was ich im dazugehörigen Testbericht ja bereits ausführlich beschrieben habe. Anschließend stellte ich mit der B-Gap-Lehre den Abstand des Schaltwerks ein, um die Gänge durchzuschalten. Eine kleine Korrektur der Höhe des Schaltwerks und die Gruppe schaltet schnell, sauber und flüssig. Das Schalten geht so schnell – krass! Nun konnte Guido endlich zum First Ride starten …
First Ride: Guido und die SRAM RED eTap AXS
„Nachdem alles montiert und eingestellt war, ging es dann endlich erstmals auf die Straße mit der brandneuen RED eTap AXS. Ich kann aber nur ein paar Impressionen bieten, ein ausgiebiger Test wird folgen! Tja, was soll man sagen? Sie schaltet gefühlt noch schneller und sauberer als das Vorgängermodell. Wichtig war natürlich, findet man wirklich schnell den richtigen Gang? Also ab die Berge hoch. Da es Ende Januar ist und meine Form noch zu wünschen übrig lässt, war ich gespannt, wie sich der erste Berg mit der Schaltung anfühlt.
Ich war auf Anhieb begeistert. Mit der Übersetzung 50/37 und 10-33 kam ich besser zurecht als mit meinem gewohnten Standard 53/39. Das liegt vor allem an den kleinen Gangabständen sowie der höheren Übersetzungsbandbreite. Dementsprechend verwunderte es auch nicht, dass ich bergab und auf gerader Strecke aufgrund des 10er-Ritzels ordentlich Tempo machen konnte! Die Bremsleistung war so, wie ich es von Scheibenbremsen kenne.
Da es nur eine kurze Testausfahrt war, kann ich noch nicht sagen, ob sich Akkulaufzeiten, Schalt- und Bremsverhalten sowie weitere Aspekte auch auf langen Ausfahrten verändert haben. Ebenso das exakte Einstellen und die Personalisierung der Schaltung mit der neuen App konnte ich bis dato natürlich noch nicht ausführlich testen. Das kommt, wie gesagt, alles in den großen Testbericht.
Dennoch möchte ich ein erstes kleines Fazit ziehen: Die SRAM RED eTap AXS funktioniert von Beginn an prima, ist gut einstellbar und auch die Wartung scheint für einen etwas geübten Schrauber wirklich sehr einfach zu sein. Die Schnelligkeit im Schalten, die Präzision und die Breite der Gänge sowie die kleine Abstufung sind einzigartig und fahren sich schon auf den ersten Metern toll!“
