Wir leben Fahrrad. Als typisches Bike-Couple verbringen wir nahezu jede freie Minute auf unseren Fahrrädern. Downhill oder Enduro, das ist unser Ding. Aber dann haben auch wir uns Gravelbikes zugelegt und die Vorzüge langer Graveltouren kennengelernt. Seitdem sind wir leidenschaftlich gerne ganze Tage auf den Gravelbikes unterwegs und planen schon lange Wochenendtrips. Dazu fehlte bisher nur noch eins: das richtige Gepäck. Gepäck mit einem Rad zu transportieren, ist nichts wirklich Neues. Klassischerweise nutzt man hier einfache Gepäckträger, egal ob vorne an der Gabel oder über dem Hinterrad. Im ersten Moment vermutet man bei der unendlichen Auswahl an klassischen Gepäckträgern bessere Möglichkeiten. Die nötigen Befestigungspunkte wären bei unseren Rädern sogar vorhanden gewesen. Aber geben wir den neuen Graveltaschen eine Chance.
Wie passend, dass ich (Judith) bei Bike Discount unter anderem die Marke Deuter betreue und mich tierisch über die neuen Gravelserien Cabezon und Mondego gefreut habe. Der Kernunterschied zwischen den Serien: Cabezon ist wasserdicht, Mondego nicht. Aber wie unterscheiden sich diese sonst und muss ich wirklich die teurere Serie kaufen, um mehr Gepäck mitnehmen zu können? Das beantworten wir euch in diesem Testbericht.
Zuerst einmal machen die Taschen optisch echt was her. Die Verarbeitung und die Qualität beider Serien sind einwandfrei und versprechen eine lange Haltbarkeit. Also erst mal die Testmuster sortieren und genau unter die Lupe nehmen.
Inhalt
Wir beginnen mit der Lenkertasche.
Die Taschen aus beiden Serien lassen sich sehr einfach mit Klettbändern am Lenker und Vorbau befestigen und halten beide gleich gut. Die Lieferung beinhaltet vier Distanzstücke zur Fixierung an unterschiedlichen Lenkern.
Die Cabezon Lenkertasche besteht aus zwei Teilen. Der schwarze Teil wird direkt am Lenker befestigt, während die eigentliche Tasche in Schlauchform zunächst davon getrennt ist. Diese kann gepackt und anschließend an beiden Seiten zusammengerollt und mit Klickverschlüssen verschlossen werden. Über ein Ventil kann überschüssige Luft leicht abgelassen werden. Die Tasche lässt sich dann sehr leicht an der Halterung mit zwei Bändern befestigen. Die elastischen Bänder auf der Halterung haben wir oft für unsere Jacken verwendet.
Die Mondego Lenkertasche besteht dagegen aus nur einem Teil. Sie ist stabil und lässt sich jederzeit sehr einfach per Reißverschluss öffnen. Zusätzlich hat die Tasche zwei kleine seitliche Fächer, eins davon ebenfalls mit Reißverschluss. Wir haben diese Tasche für Dinge verwendet, an die man ständig dran muss, wie Snacks oder Taschentücher.
Auch hier konnten wir die oben angebrachten elastischen Bänder immer für eine Jacke verwenden.
Die Rahmentaschen
Die Rahmentaschen gibt es bei beiden Serien in zwei unterschiedlichen Größen. An meinem kleineren Rahmen habe ich entsprechend das kleinere Modell verwendet, während Luca die größere Ausführung wählen musste. Die Taschen lassen sich sehr leicht mit Klettbändern am Rahmen anbringen.
Die Cabezon Tasche hat zwei RV-Fächer, ein kleines Seitenfach und ein großes Hauptfach. Die Mondego hat dagegen lediglich ein großes RV-Hauptfach. Beide Taschen sind geräumig und fassen alles an Werkzeug, was man immer mit sich haben sollte. So haben wir diese Taschen zumindest immer genutzt.
Zwei ganz unterschiedliche Satteltaschen
Bei den Satteltaschen gibt es dagegen wieder größere Unterschiede.
Auch hier besteht die Tasche der Serie Cabezon wieder aus zwei Teilen. Die Halterung wird mit Klettverschlüssen am Sattelrohr und mit Klippverschlüssen zusätzlich am Sattel befestigt. Sitzt somit fest und sicher. Die eigentliche Tasche ist dann separat und kann so einfach gepackt werden. Ebenso wie bei der Lenkertasche, rollt man dann die fertig gepackte Tasche ein, lässt überschüssige Luft durch das Ventil ab und klickt diese dann sicher an der Halterung fest. Somit hat man seine Bekleidung in jedem Fall wasserdicht verstaut. Wir fanden die Tatsache, dass Lenker- und Satteltasche der Serie Cabezon ohne Halterung mitgenommen werden konnten sehr praktisch.
Die Mondego Satteltasche lässt sich nach dem gleichen Prinzip an Sattelrohr und Sattel befestigen, besteht allerding aus nur einem Teil. Dennoch passt genauso viel rein wie in die Cabezon und wir waren in der Tat erstaunt darüber was wir alles mitnehmen konnten. Durch das ‚Roll‘-Prinzip können die Taschen immer auf das benötigte Maß gepackt werden, die Taschen sind somit immer schön straff. Da wackelt nichts unnötig und die Taschen sind stabil angebracht.
Wahnsinn, was man zu zweit mit diesen Taschen alles transportieren kann. Da kann man ohne Probleme ein ganzes WE auf den Gravelbikes verbringen. Nach einigen Ausfahrten hat sich die Bauform dieser fürs Graveln optimierten Taschen ziemlich positiv bemerkbar gemacht. Da sich die Taschen alle auf der Fahrachse befinden, gibt es keine rechte oder linke Tasche. Demnach muss man sich auch keine Gedanken über ein gleichmäßiges Beladen der Seiten machen. Man kann sein ‚Zeug‘ da reinpacken, wo gerade Platz ist. Da wir oft mit Geschwindigkeiten von über 28 km/h unterwegs sind, wäre es unangenehm, wenn das Rad nicht austariert wäre. Ein weiterer positiver Aspekt ist das, was ich mal als „allgemeine Zugänglichkeit“ bezeichnen möchte. Sprich: Teile wie Laufräder, Antrieb oder Bremsen werden von den Taschen nicht verdeckt. So konnte Luca die Räder täglich schnell inspizieren.
Generell muss man sagen, dass alle Klettbänder, Verschlüsse etc. optimal einstellbar sind und die Taschen somit ideal an die unterschiedlichsten Rahmen angebracht werden können. Die Taschen sind PFC-frei und haben alle reflektierende Details. Die Mondego-Serie besteht aus recyceltem und bluesign®-zertifiziertem Material.
Fazit
Die neuen Gravelserien von Deuter haben uns sehr begeistert. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, greift man vermutlich eher zu der wasserdichten Cabezon-Serie. Selbst wenn es nicht regnet, von unten wird es dennoch oft genug auch nass. Die Cabezon-Taschen sind dank ihrer Wasserdichtigkeit auch sehr gut zu reinigen. Wenn man darauf keinen großen Wert legt, ist man mit der Mondego-Serie ebenfalls sehr gut bedient. Beide Serien lassen sich gleich gut am Fahrrad anbringen, haben ein ähnliches Fassungsvermögen und stehen einander in Sachen Verarbeitung und Qualität in nichts nach. Also ran ans Bike und raus in die Natur.
Wir wünschen euch viele schöne Touren und Erlebnisse.