POC Otocon Race MIPSPOC Otocon Race MIPS

POC Otocon Race MIPS Enduro Fullface-Helm im Test

Produkttests

POC ist seit vielen Jahren eine der beliebtesten Marken, wenn es um Enduro-Helme geht. Bereits im letzten Jahr hat POC mit dem neuen Enduro Halbschalen-Helm Kortal Race MIPS ein absolutes Highlight auf den Markt gebracht und legt 2022 mit einem neuen, leichten Enduro Fullface-Helm nach, dem POC Otocon Race MIPS. Grund genug für uns, diesen ausgiebig zu betrachten und zu testen.

Leicht und gut belüftet: der POC Otocon Race MIPS

Der Otocon liegt in seiner Funktion eigentlich genau zwischen dem Halbschalen-Helm Kortal RACE MIPS und dem Fullface-Helm Coron Air MIPS. Die Abfahrten mit Enduro-Bikes wurden im Laufe der letzten Jahre immer schneller und anspruchsvoller, sodass der Wunsch nach mehr Schutz aufkam. Downhill Fullface-Helme sind für den Enduro-Einsatz zu schwer und zu schlecht belüftet. Hier kommen nun die neuen, leichten Enduro Fullface-Helme zum Einsatz. So wie der POC Otocon Race MIPS. Ich habe die MIPS-Variante in knalligem Orange für UVP 329,95 € getestet – die Farbe kommt auf dem Trail richtig gut! Der Helm ist aber auch ohne MIPS erhältlich und liegt dann bei UVP 269,95€. Optisch ist die Race Variante sehr leicht zu erkennen, da diese immer zweifarbig ist.

Mit seinen 750 Gramm in Größe M (Otocon Race MIPS) und 680 Gramm (Größe M, Otocon) ist der Helm besonders leicht. Das Belüftungssystem ist optimal und wurde von den POC-eigenen Rennradhelmen inspiriert. Zudem können die Wangenpolster und das Gitter im Kinnbügel vorne für zusätzliche Belüftung entfernt werden. Der Helm bietet höchste Sicherheitsstandards (siehe Zertifizierungen) und kommt zusätzlich in der RACE MIPS Variante mit Recco-Reflektor (sorgt für bessere Auffindbarkeit in den Bergen) und NFC-Medical-ID-Tag (kann mit medizinischen Daten bespielt werden, die für Ersthelfer relevant sein können). Das neue Anpassungssystem Race Lock ist vollständig innen im Helm integriert und lässt sich am Hinterkopf mit Hilfe eines stufenlosen Verstellrädchens bedienen. Der Helm sitzt somit perfekt und verrutscht in keinem Fall.

Trail-Mode: ON – der POC Otocon in freier Wildbahn

Beim ersten Aufsetzen habe ich gedacht, dass der Helm etwas klein ist (ich trage bei einem Kopfumfang von 53 cm die Größe S). Allerdings vergeht dieses Gefühl sofort, wenn man erst einmal auf dem Bike sitzt. Auch nach mehreren Stunden wirkt der Helm keinesfalls zu eng oder zu schwer. Er sitzt einfach perfekt. Die Wangenpolster musste ich nicht einmal bei den Auffahrten herausnehmen, der Helm ist super belüftet und ich habe nicht übermäßig geschwitzt. Sogar im Bikepark vermittelt er ein sehr sicheres Gefühl, man kann ihn also in der Tat vielseitig einsetzen. Der Unterschied ist da einfach das Gewicht. Der Helm ist so viel leichter als ein klassischer DH Fullface-Helm, da kann man sich schnell dran gewöhnen.

Das Verstellsystem am Hinterkopf lässt sich sehr einfach bedienen und das Band umschließt angenehm sicher den Kopf ohne zu drücken oder zu stören. Auch das Brillenband der Goggle ist keinesfalls störend und man kann das Rädchen jederzeit mit einem Griff erreichen. Lediglich für das Verschlusssystem hätte ich mir einen magnetischen Fidlock-Verschluss gewünscht. Der Helm ist so hochwertig verarbeitet, da wirkt ein ‚normaler‘ Klickverschluss schon irgendwie fast wie ein Fremdkörper. Das mitgelieferte ‚Regenvisor‘ konnte ich leider wegen zu gutem Wetter nicht testen. Dieses lässt sich einfach an das vorhandene Visor klicken und ist dann als erweiterter Regenschutz sofort einsetzbar. Der Helm hat ein besonders großes Sichtfeld und dieses ist nicht nur für die perfekt passenden POC-eigenen Brillen gemacht, sondern auch die Modelle der Mitbewerber passen sehr gut.

Mein POC Fullface-Helm-Fazit

In unserer Region gibt es viele steile Trails und generell auch so anspruchsvolle Strecken, da will man fast gar nicht mehr mit Halbschale fahren. Besonders nach einem schweren Sturz zu Beginn des Jahres ist das Thema Sicherheit bei mir wieder sehr präsent. Der POC Otocon ist in keinem Fall bei den Auffahrten störend und kann in jedem Fall als sicherere Alternative zur Halbschale empfohlen werden. Für mich käme es nicht in Frage bei einer Tour zwei Helme mitzunehmen, entweder der Enduro Fullface funktioniert auch bei der Auffahrt, oder aber er macht für mich persönlich keinen Sinn. Da hat POC alles richtig gemacht, ein sehr guter Helm. Wer sehr viel Wert auf Sicherheit legt, oder sogar als Anfänger auf anspruchsvolleren Trails fährt, sollte in jedem Fall einen Enduro Fullface-Helm in Betracht ziehen. Es lohnt sich. Ride on!