Oakley hat sich von einem Hersteller von BMX-Griffen zu einem der führenden Brillenhersteller der heutigen Zeit entwickelt. Dabei ist es egal, ob es sich um Sportbrillen, Sonnenbrillen oder herkömmliche Brillen handelt. Doch die US-amerikanische Firma hat noch einiges mehr auf Lager. Nachdem mein Kollege Felipe schon vor einigen Wochen das Oakley Rennrad-Outfit getestet hat, durfte ich das Mountainbike-Dress der Kalifornier über meine Hometrails bewegen. Von Kopf bis Fuß bzw. Knie neu ausgestattet ging es also ab aufs Bike.
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Auf der sicheren Seite – Oakley DRT5 MIPS
Zugegeben, der von dem mehrfachen Weltmeister im Downhill-Rennsport Greg Minnaar mitentwickelte DRT5 MIPS Mountainbike-Helm ist für mich kein Neuland, denn privat fahre ich ihn schon seit einem Jahr. Bewogen zum Kauf hatten mich damals die vielen Innovationen, die ich in dieser Form von keinem anderen MTB-Helm kannte, wie z.B. die spezielle Brillenhalterung, der Schweiß ableitende Silikonstreifen und die nicht vorhanden Polster. Keine Polster??? Das kann doch nicht bequem sein!!! Doch, es kann. Und ist es auch. Wobei – keine Polster ist etwas übertrieben. Ein kleines Polster befindet sich am Hinterkopf, aber ansonsten liegt der Schädel nur auf der MIPS-Schale auf. Die nicht vorhandenen Polster hat man bereits nach den ersten Metern vergessen und man bemerkt kaum einen Unterschied zu anderen Helmen. Klingt komisch, ist aber so.
Keine Polster bedeutet jedoch auch, dass nichts da ist, was den Schweiß aufsaugen kann. Also was tun, damit die Suppe nicht in die Augen läuft? Die Lösung ist ein Silikonstreifen, der die Feuchtigkeit vom Gesicht zu den Schläfen wegleitet. So bleiben sowohl die Augen als auch die Brille frei von Schweiß. Der Silikonstreifen sorgt allerdings nach dem Absetzen auch für ein lustiges Streifenmuster auf der Stirn, was für einige Lacher sorgen dürfte. Wer damit nicht zurechtkommt, kann alternativ die mitgelieferte herkömmliche Polsterung einsetzen. Die MIPS®-Technologie schützt mit einem branchenführenden, patentierten Gehirnschutzsystem deinen Kopf vor multidirektionalen Aufprällen.
Als Brillenhersteller hat sich Oakley bei dem DRT5 etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sollten die Lichtverhältnisse im Wald zu dunkel werden oder wenn du bei einer Pause im Biergarten deine Brille verstauen willst, kannst du sie einfach in die innovative Halterung am Hinterkopf einklemmen. Diese hält deine Brille auch auf ruppigen Trails sicher an ihrem Platz und funktioniert natürlich nicht nur mit den eigenen Brillenmodellen, sondern auch mit Modellen der Konkurrenz. Sollten die Witterungsbedingungen schlechter oder die Trails heftiger werden, lässt sich, durch das um 60° verstellbare Visier, auch bequem eine Goggle platzieren. Eine weitere Innovation bietet der BOA 360 Verschluss, welcher für eine exakte Passform mit einem vollständig anpassbaren Design sorgt. Im Gegensatz zu anderen Systemen wird der Kopf dabei von einer feinen Textil-Schnur anstatt eines Kunststoffbands umschlossen und bietet somit mehr Platz für Brillen und eine cleane Optik. Allerdings schneidet dieses filigrane Band an schwülen Tagen oder hoher Anstrengung, wenn der Kopf etwas anschwillt, leicht über den Ohren ein. Daran gewöhnt man sich jedoch schnell oder man macht den Helm einfach ein Stück lockerer.
Gewünscht hätte ich mir für diesen optisch ansprechenden und innovativen Helm noch einen Fidlock Magnetverschluß. Nicht verschweigen möchte ich aber auch, dass der Helm mit über 400 g kein Leichtgewicht ist, was mich während der Fahrt aber nie gestört hat.
Perfekter Durchblick – Oakley Sutro Lite Sweep PRIZM Sapphire
Die Sutro ist aus Oakleys Sortiment nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile gibt es die Brille in gefühlt 50 verschieden Varianten. Dabei unterscheiden sich die Modelle in Rahmenfarbe, Rahmenform, Glasfarbe, Glasform und Technologie der Gläser. Das macht auch Sinn, denn in der Regel hat ein Mountainbiker im Wald andere Lichtverhältnisse als ein Rennradfahrer auf der Landstraße. Gar nicht so leicht, da einen Überblick zu bekommen.
Das von mir getestete Modell heißt Sutro Lite Sweep PRIZM Sapphire. Das „Lite“ bezieht sich dabei auf die Halbrand-Rahmenform. Das spart im Vergleich zu einer Vollrand-Brille natürlich einiges an Gewicht. „Sweep“ bezieht sich auf die Form der Gläser, dabei handelt es sich um die Version mit den „angeschrägten“ Gläsern. Auch das spart etwas Gewicht und sieht gut aus. Jedoch hat man dadurch die Gläser etwas im Sichtfeld, was man aber nur sieht, wenn man leicht dahingleitet. Sobald man sich auf den Trail konzentriert und sich im Modus befindet, nimmt man dies kaum bis gar nicht wahr. „PRIZM™“ ist Oakleys exklusive Glastechnologie und wurde entwickelt, um Farbe und Kontrast zu optimieren und dadurch die Sichtbarkeit von Details zu verbessern – und das merkt man auch. „Sapphire“ bezeichnet lediglich die Farbe der Gläser.
Grundsätzlich macht man bei einem Kauf einer Oakley-Brille kaum etwas falsch. Die Rahmen aus dem O-Matter® Material sind formschön, besonders leicht und robust. Das Nasenpolster und die Bügelenden aus Unobtainium® bieten höchsten Tragekomfort und sind besonders rutschfest bei Schweißbildung. Wer also eine leichte und qualitativ hochwertige Fahrradbrille im Retro-Look sucht, wird bei der Oakley Sutro sicher fündig.
Schutz und Grip – Oakley Drop in
Bei den Drop in Gloves springt als allererstes der Knöchelschutz ins Auge. Die kleinen Pyramiden aus PVC sollen deine Knöchel bei Feindkontakt mit dem Boden oder Bäumen vor Abschürfungen schützen. Die intelligent platzierten Silikonaufdrucke auf der Handinnenseite sorgen dafür, dass deine Hände da bleiben, wo sie hingehören – an den Griff. In den Handschuhen wird es, dank dem Mesh-Gewebe zwischen den Fingern und dem Belüftungssystem an der Handfläche, auch an heißen Tagen nicht zu warm. Auch hier kommt das 4-Wege-Strech Material zum Einsatz. Für alle Influencer unter euch sei auch noch gesagt, dass die Drop in Touchscreen-kompatibel sind. So können die Handschuhe beim nächsten Selfie einfach an bleiben. Oakley bietet die Drop in Langfingerhandschuhe in mehreren Farben an.
Trail-Komfort – Oakley Flow SS Jersey
Das Flow SS ist ein Kurzarmtrikot für heiße Sommertage. Der luftige, aber dennoch robuste Stoff aus feuchtigkeitsableitendem Material sorgt dafür, dass du nicht zu schnell ins Schwitzen kommst. Ausgestattet mit 4-Wege-Stretch ist das Trikot in alle Richtungen dehnbar und sorgt so für viel Bewegungsfreiheit und hohen Tragekomfort. Zusätzlich bleibt auch noch genug Platz für Protektoren. An der Seite befindet sich, gut versteckt und mit einem Reißverschluss gesichert, eine Tasche, die Platz für Liftkarte, Energie-Riegel oder Schlüssel bietet. Sollte die Tour mal etwas später enden, sorgt eine reflektierende Grafik am unteren Rücken für mehr Sicherheit. Für alle, denen schwarz zu langweilig ist, bietet Oakley das Trikot auch noch in anderen Farben an.
Maximale Bewegungsfreiheit – Oakley Reduct Berm Short
Die Reduct Berm Short MTB Shorts wird bereits mit einer herausnehmbaren Polster-Innenhose ausgeliefert. Dank der Silikonstreifen an den Beinen und dem elastischen Saum bleibt die Innenhose stets an ihrem Platz. Das Polster ist sehr bequem und auch bei längeren Touren sehr komfortabel. Sowohl die Shorts als auch die Polsterhose bestehen aus 4-Wege-Stretch, was die Bewegungsfreiheit extrem erhöht. Genau wie beim Trikot gibt es auch bei der Reduct Berm reflektierende Details, um die Sichtbarkeit im Dunkeln zu erhöhen. Neben einer kleineren Tasche am Rücken glänzt die Oakley Shorts mit zwei herkömmlichen Taschen, in die mindestens genauso viel rein passt wie in deine „normale“ Hose. Handy, Geldbörse, Schlüssel – alles kein Problem für die Reduct Berm. Genau wegen solcher Features macht die schlichte Shorts auch abseits des Trails eine gute Figur. Ein weiteres Plus – die nachhaltige Fasertechnologie hilft laut Oakley dabei, die Umweltbelastung zu reduzieren.
Packbarer Windschutz – Oakley Elements pkble Jacket
Ich glaube, ich hatte noch nie so ein leichtes Kleidungsstück in der Tasche wie die pkble Windjacke von Oakley. Trotz des leichten Gewichts bietet die Jacke einen guten Windschutz und ist dauerhaft wasserabweisend. Der lang geschnittene Rücken schützt deine Rückseite sicher vor schlechten Witterungsbedingungen, die kurz geschnittene Vorderseite sorgt indes für eine hohe Bewegungsfreiheit. Das beste Feature der Jacke ist jedoch, dass sich die pkble selbst in die Tasche steckt. Und das ist wortwörtlich gemeint. Man stopft die Jacke einfach in die kleine Tasche am Rücken – so erhält man ein handliches Paket, welches easy in jeden Rucksack passt.
Knie- und Ellbogenprotektoren – Oakley Drop IN RZ-LABs und All Mountain RZ Labs
Das ergonomische Design der Knieprotektoren Oakley Drop IN RZ-LABs und der Ellenbogenprotektoren All Mountain RZ Labs sorgt auch bei längeren Touren für einen bequemen Sitz. Die Silikonbündchen und bei den Knieschonern zusätzlich noch die Klettverschlussriemen sorgen dafür, dass die Protektoren immer an ihrem Platz bleiben. Die dünnen Neoprenpolster tragen nicht dick auf, sind aber trotzdem nach EN 1621- Level 1 CE zertifiziert. An den Seiten angebrachte EVA-Polster bieten zusätzlichen Schutz. Sollte es doch einmal zu einem Sturz kommen, verhindert das Kevlar-Material an der Vorderseite, dass der Protektor aufreißt. Alles in allem sind die Oakley Drop IN RZ-LABs Knieprotektoren und All Mountain RZ Labs Ellenbogenprotektoren sehr bequeme und luftige Schoner, die auf keinem Trail-Abenteuer fehlen dürfen.
Für harte Trailaction – Oakley Elements long pant
Die Oakley Elements Hose eignet sich hervorragend für den Einsatz im Bikepark oder auf Trail-Touren bei milderem Wetter. Durch den verstellbaren Schiebebund, der als eine Art Gürtel fungiert, bleibt sie immer da, wo sie sein soll. Für die Oberschenkel bietet die Hose genügend Platz und das 4-Wege-Stretch-Material sorgt für jede Menge Bewegungsfreiheit. Die Knie sind etwas weiter geschnitten, damit auch die Protektoren unter der Hose genügend Platz finden. Dieser Bereich ist mit Kevlar verstärkt, damit die Hose im Falle eines Sturzes nicht aufreißt. Um den Kontakt mit der Kette zu reduzieren, verjüngt sie sich im unteren Bereich. Die lasergeschnittenen Belüftungsöffnungen an der Oberschenkelinnenseite und Kniekehle sorgen für etwas Luftaustausch. Genau wie die Shorts bietet auch die Elements Pant zwei vollwertige Taschen mit reichlich Platz und Reißverschlüssen. Ebenso an Bord sind reflektierende Elemente für bessere Sichtbarkeit im Dunkeln.
Mein Fazit zum Oakley Trail-Outfit
Hat man erst mal alle Hinweiszettel (bei der Shorts 9 Stück!) entfernt, lassen sich alle hier getesteten Produkte bequem tragen. Sie überzeugen mit hoher Qualität und zeigen durch Detaillösungen, dass sich Oakley wirklich Gedanken gemacht hat. Am meisten beeindruckt hat mich dabei der Helm, davon besitze ich mittlerweile schon den zweiten. Wer auf ausgefallene Designs steht, wird bei den schlichten Mustern und dunklen Farben bei Oakley nicht fündig – aber für alle anderen –> GO FOR IT!