Leatt Neck Brace 5.5 & AirFlexLeatt Neck Brace 5.5 & AirFlex

LEATT Neck Brace- und Airflex Body-Protektor im Test

Produkttests

Safety first! Das ist spätestens nach dem ersten Sturz mit dem MTB für jedermann klar. Allerdings sollte es erst gar nicht dazu kommen, ohne Protektoren die immer mehr werdenden Flowtrails und Bikeparks zu befahren. Nach meinem heftigen Sturz in Belgien zu Beginn dieses Jahres habe ich mich abermals intensiv mit dem Thema Oberkörperprotektoren auseinandergesetzt und in den vergangenen Wochen die Kombination aus der neuen LEATT Airflex Protektorenjacke und dem LEATT Neck Brace 5.5 Nackenschutz getestet.

Leatt Neck Brace 5.5 & AirFlex

Mehr Sicherheit im Bikepark ­– mit der LEATT Airflex Body Protektorenjacke

Besonders als Frau ist es gar nicht so einfach, die passende Protektorenjacke zu finden. Bei meiner „alten“ Jacke musste ich sogar auf ein Kindermodell ausweichen, da es einfach für Damen mit einer Körpergröße von 1,68 m und 53 kg keine passenden Protektoren gab. Das hat sich nun zum Glück geändert und auch LEATT hat, neben weiteren Herstellern, mit der Airflex ein reines Damen-Protektor-Shirt auf den Markt gebracht. Für Herren ist es selbstverständlich auch mit den gleichen Features erhältlich. Aber wir Damen haben einfach eine besondere Anatomie und benötigen eine eigene Passform. Die Jacke habe ich in der Größe XS und das Neck Brace in S/M getestet.

Der erste Eindruck ist, wie man es von LEATT Produkten kennt, sehr gut. Die Produkte sind einwandfrei verarbeitet und werden in hochwertigen Verpackungen mit zusätzlichem Infomaterial zur Grundeinstellung geliefert. Die Protektorenjacke besteht aus zwei Teilen: einer Fullzip-Jacke aus leichtem, top belüftetem Mesh-Material mit integrierten Schulter- und Ellenbogenprotektoren. Diese sind herausnehmbar und die Jacke somit sehr unkompliziert auch waschbar. Die Jacke sitzt hauteng am Körper, damit sie nicht verrutscht, lediglich die Ellenbogenprotektoren könnten für meine dünnen Arme etwas schmaler sein.

Der zweite Teil der Protektorenjacke besteht aus einem Brust- und Rückenprotektor, den man zusammen mit der Jacke unter, oder wenn man es lieber mag, auch über dem Jersey tragen kann. Die Airflex Protektorenjacke funktioniert in beiden Varianten. Der Rückenprotektor ist etwas länger nach unten gezogen und bietet somit optimalen Schutz mit integrierter Belüftung. Der Brustschutz ist ebenfalls clever belüftet und so konzipiert, dass er bei der weiblichen Anatomie perfekt sitzt. Seitlich lässt er sich direkt unter dem Arm mit Hakenverschlüssen und unter der Brust durch Klettverschlüsse individuell anpassen. Ich bin nach meinem letzten Crash noch etwas bewegungseingeschränkt und habe daher Probleme, selbst die Haken unter dem Arm zu schließen, da muss dann halt mal der Bike-Buddy helfen. Die Partie auf der Schulter hätte in meinen Augen ein wenig schmaler sein dürfen, man hat erst einmal die Befürchtung, dass der breite Riemen bei der Abfahrt stören könnte, es ist aber zum Glück nicht so.

Mehr Schutz für Nacken und Wirbelsäule – mit dem LEATT Neck Brace 5.5

Der Nackenschutz LEATT Neck Brace 5.5 ist die perfekte Ergänzung und komplettiert den optimalen Schutz. Das Prinzip der LEATT-Neck Braces ist seit vielen Jahren dasselbe und wurde bis zur Perfektion weiterentwickelt. Bei heftigen Stürzen auf den Kopf berührt der Fullface-Helm den Brace, wird in seiner Bewegung abgebremst und verhindert so ein Überstrecken. Die Kräfte des Sturzes sollen möglichst großflächig auf den Oberkörper verteilt werden, anstatt auf die kleineren Nackenknochen einzuwirken. Nicht nur Verletzungen der Halswirbelsäule können so reduziert werden, sondern auch die unter Mountainbikefahrern bekannten Schlüsselbeinverletzungen.

Er lässt sich durch kleine Schlaufen (auf den Schultern des Brust-/Rückenprotektors) direkt mit der Protektorenjacke verbinden und verrutscht somit GAR nicht. Die Finne hinten passt perfekt auf den Rückenprotektor, da eine kleine Mulde entsteht, wenn man die speziell dazu vorgesehene Klett-Abdeckung abnimmt. Die Passform des Neck Brace lässt sich sehr einfach vorne und hinten mit Sure-Fit Schiebeverstellern einstellen, sodass er sich perfekt deinem Oberkörper anpasst.

Nun ist der Einsatz von Neck Braces nach wie vor ein Diskussionsthema, was sicher an den Gerüchten/Behauptungen des tatsächlichen Mehrwertes liegt. Ich fahre ihn im Bikepark allerdings immer! Aus vielen Gründen. Nach diversen Schulter- und Rückenverletzungen minimiere ich ganz einfach ein Verletzungsrisiko des Schlüsselbeins und der Halswirbelsäule. Man muss sich dennoch und ganz ehrlich erst einmal ein bisschen an das neue und andere ‚Fahrgefühl‘ mit Neck Brace gewöhnen. Der Nackenschutz von LEATT bietet sich dazu perfekt an. Er ist leicht, optimal belüftet, einfach einstellbar und beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit in der Tat nur minimal. Im Lieferumfang sind auch die transparenten Brustgurte enthalten, mit denen der Neck Brace auch perfekt ohne die Schlaufen der Protektorenjacke nach Bedarf angepasst und fixiert werden kann. Auch das mitgelieferte User Manual beschreibt Schritt für Schritt, wie der Neckbrace eingestellt werden kann und wie groß der Bewegungsspielraum für den Kopf sein muss.

Mein LEATT Protektoren-Fazit

Mit dieser Kombination und einem Fullface-Helm kann man dann auch mit einem sicheren Gefühl jede Menge Laps fahren. Genau das habe ich auch gemacht! Klar ist es im Sommer heiß und man schwitzt auch mit dieser Protektorenjacke mehr als ohne … aber das akzeptiere ich gerne. Die beiden Teile harmonieren perfekt, nichts drückt oder scheuert störend. Den Neck Brace hatte ich bereits nach der dritten Abfahrt ausgeblendet, so leicht ist er. Ich kann nur wieder und wieder jedem MTB-Gravity-Fahrer empfehlen, sich ausreichend in Protektoren einzupacken. Dazu eignet sich die Kombination aus LEATT Airflex Protektorenjacke und LEATT Neck Brace 5.5 perfekt. Sie sind unkompliziert anzupassen und zu tragen, nicht störend und leicht. Ihr werdet mich damit in vielen Bikeparks und Flowtrails antreffen 😉 Ride on!