Deuter Attack 14 SLDeuter Attack 14 SL

deuter Attack 14 SL Protektor-Rucksack im Test

Produkttests

Die Bikesaison hat endlich begonnen. Wir sind wieder bereit für lange Enduro-Touren, denn jetzt spielt auch das Wetter mit. Da passt es doch perfekt, den Protektoren-Rucksack Attack 14 SL (SL = Slim Line, Passform für Frauen) von deuter zu testen. Ich bin (ganz ehrlich) überhaupt kein Fan von MTB-Rucksäcken und fahre immer ohne Rucksack oder Hüftgurt. Ständiges Verrutschen und ein störender Rückenprotektor haben mich bisher immer davon abgehalten. Aber der Damen-Variante von deuter wollte ich natürlich gerne die Möglichkeit geben, mich zu überzeugen.

Deuter Attack 14 SL

Von außen betrachtet

Der Rucksack macht schon sofort einen guten Eindruck. Die Farbe gefällt mir gut und die Verarbeitung ist wirklich unfassbar hochwertig. Das fällt ‚Frau‘ halt als erstes auf 😉 Es gibt an den Trageriemen, dem Brustband und dem Hüftgurt sehr viele Möglichkeiten, den Rucksack perfekt auf jeden Körper individuell einzustellen. Erstes Fazit: sitzt sehr gut, obwohl ich recht dünn bin (1,68m – 53 kg).

Die spezielle Passform für Damen bemerkt man sofort. Frauen haben einen etwas kürzeren Rücken als Männer, daher sind die Damen-Varianten von deuter etwas kürzer geschnitten. Auch die Schulterträger haben eine angepasste Form – sie sind etwas schmaler und dadurch, dass sie näher zusammenliegen, eher auf die weiblichen Schultern angepasst. Die sogenannten Hüftflossen passen sich ebenfalls optimal der weiblichen Hüfte an.

Deuter Attack 14 SL Rückseite

Jede Menge Features – die inneren Werte

Im hinteren Fach befindet sich der herausnehmbare TÜV/GS zertifizierte Protektor. Durch die optimale Polsterung im Rücken stört dieser überhaupt nicht! Ich würde fast sagen, man bemerkt den zusätzlichen Schutzfaktor nicht einmal. deuter nennt diese Verarbeitung: Kontaktrücken. Dieser soll bewusst nah am Rücken anliegen und ist so konzipiert, dass das gepackte Gewicht am Körperschwerpunkt liegt und so eine effektive Lastübertragung garantiert.

Deuter Attack 14 SL Protektor

Der Rucksack verfügt im vorderen Außenfach über unzählige kleine Fächer aus Mesh-Material, um alle Kleinteile, die man so während einer großen Tour benötigt, geordnet aufzunehmen. Vom Multitool über Riegel, Flickzeug, Ersatzschlauch und und und. Direkt über diesem Fach befindet sich das gepolsterte Fach für die Sportbrille. Ich habe sogar meine Goggle da reinbekommen – also Platz genug ist da. Das größte, mittlere Fach bietet genug Platz, um zusätzliche Teile wie eine Regenjacke, Knieschoner oder ähnliches mitzunehmen. Cool ist auch die kleine Handy-Zip-Tasche an der Seite – mit einem Griff hat man sofort das Handy am Start.

Deuter Attack 14 SL Brillenfach

Die eingearbeitete Regenhülle am Boden des Rucksackes lässt sich schnell und einfach über den Rucksack ziehen. Genial ist auch die Möglichkeit, einen weiteren Helm mit clever platzierten Gurten und Helm-Clips zu transportieren. Am linken Trageriemen ist eine kleine Brillenhalterung angebracht, hier kann man schnell und einfach seine Brille einstecken. Den zusätzlichen „Carrying Guard“ für Bike-Tragepassagen brauche ich persönlich nicht, aber im alpinen Gelände ist dieser zwingend erforderlich. (Das hat eine Schweiz-Erfahrung im letzten Jahr gezeigt.) Kompatibel ist der Rucksack mit einer bis zu 3 Liter großen Trinkblase, die allerdings nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Deuter Attack 14 SL Fächer

Rucksack und Sprünge – passt das?

Im Einsatz liefert der Rucksack sofort. Zum ersten Mal kann ich mit gepacktem Rucksack plus Fullface (den Enduro-Helm hatte ich auf) zu meinem Home-Jumpspot fahren. Der zweite Helm hat mich überhaupt nicht gestört, durch die spezielle Halterung ist er perfekt am Rucksack befestigt. Bei der Auffahrt saß der Rucksack optimal und ich habe nicht mehr geschwitzt als sonst auch. Aber der wichtigste Einsatz kommt ja noch: die Trails! Die vielen kleinen Sprünge, steile Abfahrten … also schnell den Helm tauschen … Rucksack wieder aufsetzen und los!

Deuter Attack 14 SL Sicherheitsfach

Und es gibt ihn, einen Protektoren-Rucksack, der sitzt und nicht verrutscht. Bei großen und kleinen Sprüngen bleibt dieser straff am Rücken, in steilen Passagen rutscht er nicht nach oben, in Kurven nicht zur Seite. Alles Dinge, die mich bei vielen anderen Rucksäcken gestört haben. Auch nach einem sehr langen Tag, inklusive Fotosession, hat der Rucksack nicht gestört. Ich habe ihn auch ordentlich vollgepackt, um den Test realistisch zu halten. Das Gewicht wird verteilt und ich hatte weder Druckstellen auf den Schultern, noch war mir der Brust- oder Hüftgurt zu eng.

Deuter Attack 14 SL Brustgurt

Es gibt einige Features, die mir persönlich am besten gefallen haben. Das sind Kleinigkeiten, aber für mich entscheidend. Meinen Schlüssel und meine Taschentücher packe ich ab sofort ausschließlich in die kleinen praktischen Fächer am Hüftgurt, dann muss ich nie wieder danach suchen – haha. Das gilt auch für mein Handy, die Seitentasche dafür ist echt super. Ich werde jetzt immer eine zusätzliche Brille dabeihaben und ebenso eine Jacke. Platz genug ist ja da! Auch ich, als alter Werkzeug-Muffel, habe keine Ausreden mehr und ab sofort immer alles dabei. Sogar ein kleines Erste-Hilfe Set. Der zusätzliche Schutz des Rückenprotektors, den ich übrigens während des Tages nicht einmal als störend empfunden habe, darf man auch nicht außer Acht lassen.

Deuter Attack 14 SL Seitenansicht

Ruckzuck – das Rucksack-Fazit

Der mit ca. 200€ doch relativ teure Protektoren-Rucksack hat mich überzeugt. Er kann einfach sehr viel, sitzt gut und bietet ein enormes Plus an Sicherheit. Die Features und die Passform lassen fast keinen Wunsch mehr offen. Da stört auch nicht die fehlende Trinkblase, die bei Bedarf separat dazu gekauft werden kann. Der Rucksack wird mich auf sehr vielen Touren begleiten.

Ride on.

Deuter Attack 14 SL in Action