GORE WEAR C7 Race in ActionGORE WEAR C7 Race in Action

GORE® WEAR C7 Race-Outfit im Test

Produkttests

In Sachen Radsportbekleidung gehört GORE® WEAR über alle Leistungsbereiche hinweg unbestritten zu den führenden Herstellern. Früher als GORE® Bike Wear bekannt, befindet sich die Firma aktuell in der zweiten Fahrradsaison seit der Namensänderung, mit der zudem eine Umstellung der gesamten Kollektion einherging. Die Neusortierung hat für die Bereiche Cycling, Running und Fast Hiking einzelne Linien hervorgebracht.

GORE WEAR C7 Race in Action

Für die Fahrradabteilung bedeutet das: die Einstiegsklasse C3, die ambitionierte C5-Reihe und die Top-Linie C7. Die C7-Radsportklamotten kennen nur einen Zweck: schnell und funktionell. Die Hightech-Textilien der C7-Linie sind allerdings auch nicht ganz billig. Ein Trikot mit einer UVP von 179,95 €, die Hose mit 249,95 € – beides ganz klar oberes Preissegment. GORE® WEAR bietet innerhalb der C7-Linie sowohl Mountainbike- als auch Rennradklamotten an. Wir haben uns auf die Top-Produkte der Rennradlinie gestürzt – lohnt sich die Anschaffung? Um das herauszufinden, hat Sebastian die Sachen einem Test unterzogen.

C7 auf der Haut

„Ich muss zugeben: Beim Auspacken flößte mir das GORE® WEAR-Paket Ehrfurcht ein. Bis dahin hatte ich noch keine Radbekleidung in diesen Preisregionen gefahren. Die Erwartungen waren dementsprechend natürlich auch sehr hoch: Dieses Outfit muss hochwertig auf allen Ebenen sein. Ich war gespannt.

Trikot

Nachdem die Berührungsängste überwunden waren :), ging es auf die erste Testtour. Die Ärmel sind sehr lang geschnitten, damit sie sich in der Rennrad-Sitzposition perfekt anschmiegen und aerodynamisch sitzen. Das hat man in den letzten Jahren auch bei den großen Rundfahrten immer häufiger gesehen, und GORE® geht diesen Trend mit. Das bietet einen guten Sitz, selbst bei einer hautengen Passform. Die Rückenpartie ist verlängert, wie es sich für ein ordentliches Radtrikot gehört. Sie ist wirklich ein gutes Stück länger, und durch den elastischen Bund mit innenliegenden Silikonflächen wird ein Verrutschen auch bei Bewegung verhindert, so dass selbst in sehr gebeugter Fahrposition am Unterlenker der Bund nicht hochrutscht.

Sämtliche Stoffverbindungen werden durch Flachnähte zusammengehalten, und es fühlt sich dadurch an wie eine zweite Haut. Der durchgängige Reißverschluss ist leichtgängig und endet unauffällig mit Garage am Hals. Die dreiteilige Rückentasche ist gut erreichbar und mit einer zusätzlichen Reißverschlusstasche für Wertsachen ausgestattet. Das Material funktioniert auch unter Extrembedingungen sehr gut, die Feuchtigkeit wird gut abgeleitet und der Körper gut belüftet, ohne Gefahr zu laufen, in den Abfahrten zu unterkühlen. Das Trikot ist ringsherum mit Reflex-Details versehen, sodass man auch in der Dunkelheit trotz schwarzer Tarnoptik im Scheinwerferlicht gut sichtbar bleibt. Dadurch wird ein dezentes Trikot möglich, welches dennoch Sicherheit bietet.

Hose

Kommen wir zum Top-Beinkleid der C7-Kollektion, der C7 Race Trägerhose. Die Konstruktion der Radhose ist eher ungewöhnlich, sie sieht anders aus als die normale Bibshorts. Schon wenn man die Hose in der Hand hat, spürt man, dass es sich um ein sehr hochwertiges Material handelt. Es ist extrem leicht und speichert so gut wie keine Feuchtigkeit, wodurch es im Gewicht immer unverändert bleibt, und ist sehr strapazierfähig. Es sind an der gesamten Hose quasi keine Nähte spürbar, es werden rundum Flatlock-Nähte verwendet, so dass die Bewegung nicht eingeschränkt wird, und die Hose sehr angenehm auf der Haut liegt, selbst bei dem sehr enganliegenden, in Richtung Kompression tendierenden Schnitt.

Die Träger sind sehr breit und flach, was sie bequem macht und für einen guten Sitz sorgt. Sie werden hinten mit Netzstoff zusammengehalten. Sowohl die Träger als auch der Netzstoff sind aus sehr atmungsaktivem Stoff gefertigt. Wie das Trikot sitzt auch die Hose auf Anhieb nahezu perfekt. Bis auf eine minimale Abweichung am Abschlussbund am Oberschenkel liegt die Hose sehr gut an, was aber vermutlich mehr meinen schmalen Oberschenkeln geschuldet ist als der Hose. Am Bund ist die C7 Race mit Silikonflächen versehen, was ein Verrutschen quasi unmöglich macht.

Das Sitzpolster ist nur an drei Punkten vernäht und kann sich somit während der Fahrt auch in den verschiedensten Sitzpositionen jedes Mal perfekt anpassen. Das Polster an sich ist relativ dünn gehalten, aber da es sich bei der Hose um das Race-Modell handelt, ist es völlig ausreichend und bietet die perfekte Balance aus Polsterdicke und Komfort. Der hochwertige Schaumstoff und die Struktur des Polsters machen viel Sitzkomfort bei möglichst wenig Stärke möglich, das kann man spüren. Im vorderen Bereich schließt das Polster mit dem vorgeformten Windstopper-Cup ab. Der Stoff ist an dieser Stelle mit dem bewährten Windstopper-Material versehen, wodurch man auch in schnellen Abfahrten in diesem sensiblen Bereich nicht unterkühlt. Das ist sehr clever und funktioniert gut.

Besonders wichtig für den Amateurfahrer ist übrigens die Funkgerättasche an der Rückseite der Hose ;)! Wenn die Ausfahrt doch mal länger dauert, kann man dem Begleitwagen mitteilen, er solle zuhause Bescheid sagen, dass es später mit dem Essen wird …

Macht dieses Outfit Sinn? C7-Fazit

Ganz klar: Eine Hose und ein Trikot, die von Material und Passform her ihres Gleichen suchen! Das Trikot überzeugt in erster Linie durch den modernen aerodynamischen Schnitt, es sitzt im wahrsten Sinne des Wortes wie eine zweite Haut. Es ist extrem leicht und leitet den Schweiß optimal ab. Es ist hochwertig verarbeitet, das spürt man beim Tragen. Gleiches gilt für die C7-Hose. Sie sitzt einfach richtig gut. Schnitt, Passform und Polster sind ideal für lange und harte Tage im Sattel. Das ist Radsportbekleidung vom Feinsten. Aber auch ganz klar: Die Anschaffung dieses Outfits macht nur Sinn, wenn man wirklich viel auf dem Rad sitzt. Das ist ein bisschen so wie mit Carbon. Für eine lockere Runde hin und wieder braucht es kein Hightech-Rennrad.“

GORE WEAR C7 Race Outfit