Obwohl ich mit meiner Garmin Fenix 6X schon im Garmin-Kosmos unterwegs war, hatte ich noch nie einen dedizierten Fahrradcomputer. Ehrlich gesagt hatte ich bisher auch nie das Bedürfnis, mich während des Radfahrens navigieren zu lassen. In der Vergangenheit habe ich meine Uhr gelegentlich beim Wandern verwendet, sofern ich die Strava-Runde meiner Freundin in der Garmin-App finden konnte. Ansonsten war meine Fenix perfekt für mich, mit wahrscheinlich der besten Akkulaufzeit auf dem Markt und allen Vorteilen einer modernen Smartwatch.
Inhalt
Vom Skeptiker zum Fan: Meine ersten Eindrücke und Erfahrungen
Mit dem Garmin 1050 Computer habe ich in den letzten Wochen allerdings so einiges wortwörtlich erfahren, aber der Reihe nach. Auch wenn ich medial ziemlich fit bin, schreie ich nicht gerade vor Freude, wenn es um ein neues Gerät geht, das in meinem Haushalt seinen Platz finden soll. Demnach wollte ich die Einrichtung des 1050 doch recht schnell hinter mich bringen. Beim Einschalten des Geräts und bangendem Hoffen, dass sich mein Face ID an irgendwelche Passwörter erinnert, war der Computer einfach in 10 Sekunden eingerichtet. Absolutes Apple-Niveau. Richtig cool.
Ich könnte behaupten, ich hätte mir absichtlich kein How-To-Video oder die Bedienungsanleitung durchgelesen, aber das würde schlicht und einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Ich mache das einfach nie. „Trial and Error“ hat bei mir bisher immer funktioniert. Ich dachte, die Bedienung wäre ähnlich wie bei meiner Uhr, dem war aber nicht so. Trotzdem hat man die Logik hinter den Anwendungen auf dem Gerät recht schnell raus. Die Anordnung der Menüs ist einfach und durch simples Hoch- oder Runterwischen zu erreichen. Der eigentliche Aufbau der Optionen ist daher nicht tief – man findet sich schnell zurecht.
An physischen Knöpfen gibt es nur den ON/OFF-, den Zurück- und den Start/Stop-Button. Simpel und gut. Die Haptik des Geräts fühlt sich Garmin-typisch hochwertig an, obwohl es trotzdem leicht ist.
Erste Fahrten: Integration und Leistung
Meine ersten Ausfahrten habe ich mit meinem MTB gemacht. Zum Glück hatte ich die passende Garmin-Halterung noch im Keller. Als SRAM AXS-Nutzer und Fan hat mir die Integration der Sensoren – bei mir Powermeter und Schaltwerk – sehr gefallen. Beide Werte lassen sich gut sichtbar in Kombination mit anderen Daten anzeigen. Obwohl meine Fenix das auch konnte, war das Display der Uhr einfach zu klein, um es sinnvoll zu nutzen. Der Unterschied, die Daten wie Trittfrequenz und Leistung in Relation zur Geschwindigkeit und dem anstehenden Gangwechsel direkt auf dem großen Display zu sehen, war enorm.
Zusätzlich habe ich meine Fenix genutzt, um die Herzfrequenz an den 1050 zu senden, die ebenfalls auf dem Gerät angezeigt wurde. Es ist schon echt cool, alle diese Daten live während der Fahrt zu beobachten. Dank des hellen Displays ist alles super ablesbar, besonders im Vergleich zu dem 1040-Modell, das mein Kumpel dabei hatte. Der Unterschied ist krass. Selbst das Display meiner 6X kommt mir nach dem Vergleich dunkel vor. Man merkt, dass Garmin bei der Entwicklung des 1050 auf Details geachtet hat. Alles läuft flott und zuverlässig. Insgesamt habe ich mit einer Akkuladung sechs Ausfahrten geschafft. Die angegebenen 20 Stunden im GPS-Modus sollten also in jedem Fall passen.
Besondere Funktionen und Fazit
Mir hat besonders die grafische Darstellung der Anstiege und die Warnungen vor Gefahrenstellen gefallen. Der Garmin 1050 kann allerdings auch Dinge, die ich persönlich nicht nutze, wie zum Beispiel Garmin Pay. Zum Rennradfahren könnte ich mir aber sehr gut ein Garmin Varia vorstellen. Generell sind die Kompatibilität und Konnektivität bei Garmin wie gewohnt top. Ich hatte mir die Einrichtung der Sensoren viel komplizierter vorgestellt, sie war jedoch sehr einfach.
Obwohl ich, wie zu Beginn erwähnt, kein Nutzer von Fahrradcomputern oder Navigationsgeräten war, habe ich mich inzwischen so sehr an den Garmin Edge® 1050 gewöhnt, dass ich ohne ihn nicht mehr aufbrechen möchte. Ich bin davon überzeugt, dass mir keine Kombination aus Smartphone und Halterung diesen Mehrwert bieten könnte.
Fazit nach dem Test: Der Garmin 1050 ist jeden Cent wert
Der Garmin Edge® 1050 GPS-Fahrradcomputer bietet genau das, was man von einem modernen Fahrradcomputer erwartet. Die grafische Menüführung ist hervorragend, das Display superhell, und in Kombination mit dem flüssigen Touchscreen und der großartigen Akkulaufzeit ist die Handhabung auf Smartphone-Niveau. Auch die Hardware sowie die Kompatibilität und Konnektivität können vermutlich mehr, als man benötigt, was jedoch als zukunftsorientiert zu verstehen ist. Neben der Integration von AXS und DI2 erwarten uns mit Sicherheit noch viele weitere Möglichkeiten. Der Preis mag zunächst hoch erscheinen, relativiert sich jedoch durch die überragende Leistung im Laufe der Nutzung. Heute kann ich mit Überzeugung sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut fair ist.