Garmin Edge 1030 Plus HalterungGarmin Edge 1030 Plus Halterung

Garmin Edge 1030 Plus im Test

Produkttests

Dieser Test war natürlich ein Muss für uns. Und die Frage, wer das neue Garmin-Flaggschiff an sein Rad montieren würde, stellte sich ebenfalls nicht. Im Garmin-Kosmos kennt Guido sich schließlich aus, und auch den Vorgänger hat er nicht nur ausgiebig getestet, sondern ist ihn auch privat in zahlreichen Trainingseinheiten gefahren. Was kann das ‚Plus‘?

Garmin Edge 1030 Plus

Unter Guidos Lupe: das Plus-Update

„Ein neuer Chef ist in der Stadt! Die unangefochtene Nummer eins hat ein umfassendes Update verpasst bekommen und dafür ein Plus im Namen erhalten. Der Garmin Edge 1030 Plus ist wie sein Vorgänger ein echter Alleskönner und vereint Navigation und smarte Trainingsfunktionen. Garmin kommt ja ursprünglich aus dem Bereich der Navigation und hat bei Fahrradcomputern damit Maßstäbe gesetzt. Mittlerweile, und das ein Hauptaspekt des neuen 1030 Plus, ist Garmin auch in Sachen Trainingsteuerung und Auswertung so stark, dass sogar der Marktführer Polar ein- bzw. überholt wurde.

Neben dem deutlichen Schritt nach vorne in Sachen Trainingssteuerung soll der Plus noch schneller und genauer in der Navigation sein. Ich war gespannt. Über mehrere Wochen hinweg durfte ich den brandneuen Edge 1030 Plus testen.

Garmin Edge 1030 Plus Halterung

What’s new?

Wie der Name bereits andeutet, haben wir es eher mit einem Update als einem völlig neuen Modell zu tun. So hat sich am Gehäuse wenig verändert, die Maße, das Gewicht sowie das 3,5-Zoll-Farbdisplay mit einer Auflösung von 282×470 Pixeln sind gleichgeblieben, Touch ist natürlich auch immer noch an Bord. Der Edge 1030 plus unterscheidet sich äußerlich etwas in der Farbe von seinem Vorgänger, das neue Modell ist mit dem Schwarz wesentlich dunkler in der Optik.

Eckdaten Edge 1030 Plus

  • Abmessungen: 58 x 114 x 19 mm
  • Gewicht: 122 g
  • Display
    • Touchscreen Farbdisplay
    • Abmessungen: 3,5 Zoll; 47 x 76 mm; 88,9 mm Diagonale
    • Auflösung 282 x 470 Pixel
  • Konnektivität: WLAN, ANT+™, Bluetooth®
  • Speicher: 16 GB, micro-SD-Erweiterung möglich
  • Akku: Lithium-Ionen mit bis zu 20 Std. Laufzeit
  • Umgebungslichtsensor

Die Neuerungen liegen also nur in der funktionalen Hardware im Inneren und in der Software. Der interne Speicher ist größer geworden, die Akkulaufzeit reicht jetzt bis zu 24 Stunden, das sind 4 Stunden mehr als der Vorgänger (Garmin scheint ein Herz für die 24-Stundenfahrer am Nürburgring zu haben :]).
Der 1030 ist seit dem Plus nicht mehr nur dein Radcomputer, nein, er wird jetzt dein (fieser) Trainingspartner, der dir unverbindliche tägliche Workout-Vorschläge macht. Wie bereits erwähnt, wurde die Navigation in Sachen Schnelligkeit und Präzision verbessert. Und der 1030 wird interessanter für MTBler: Das Top-MTB-Feature TrailFork ist nun auch auf dem 1030 Plus verfügbar (vorher nur Edge 530 und Edge 830). Kennt ihr ja: Hier werden relevante Daten zu Trails direkt in die Fahrradkarte integriert. Eine der Anwendungen dann ist beispielsweise der Foresight-Modus. Stoppt der Fahrer, werden ihm vor ihm liegende Gabelungen und die eigene Position auf der ‚Trailkarte‘ anzeigt.

Natürlich läuft auch hier wieder alles über die Garmin Connect App. Die Einrichtung des Edge 1030 Plus geht sehr schnell. Die Sensordaten können vom ‚alten‘ Garmin-Gerät direkt auf den 1030 Plus übertragen werden, wenn man das will. Hat man das gemacht, verbindet sich der Plus sofort mit Trittfrequenzsensor, Brustgurt, Schaltung etc. Gespeicherte Strecken müssen jedoch manuell übertragen werden. Auch die Verbindung zu Strava, Komoot, GPSies oder TrainingPeaks funktioniert einwandfrei. Hier hat man ja eh sein Profil, wo die Daten liegen. Einmal synchronisiert, ist alles da.

Garmin Edge 1030 Plus

Thema Navigation

Navigation ist Komfort und Sicherheit zugleich. Und einfach eine tolle Möglichkeit, unbekannte Strecken zu entdecken. Deshalb steigen die Ansprüche an die Fähigkeiten der Geräte natürlich. Und es verwundert daher nicht, dass die Navigation die Stärke des Edge 1030 Plus schlechthin ist. Nach wie vor ein Vorteil des 1030: die Displaygröße. Da finde ich die Displays von 530 und 830 einfach zu klein. Auf dem Gerät selbst sind bereits Fahrradkarten für Europa, Afrika und Nordamerika vorinstalliert. Auch an Bord: weltweite MTB-Traildaten von Trailforks, außerdem Höhendaten, Points of Interest und durchsuchbare Adressen. Und das alles hat man schon ohne eine Anbindung an irgendwelche Plattformen.

In der Praxis funktioniert die Navigation reibungslos und im Vergleich zu anderen Navigationsgeräten merkt man den neuen, sehr schnell reagierenden Prozessor deutlich. Das Problem bei allen Vorgängern war ja das Verhalten beim Abweichen von einer Strecke! Hier gab es teilweise berechtigte Kritik, denn auch bei mir hat diese Funktion oft Ärger hervorgerufen. Beim neuen Edge 1030 Plus ist das anders! Garmin hat hier ein neues Feature zur Routen-Neuberechnung eingeführt: Um diese Funktion auszuprobieren, bin ich am Ende meiner Touren oftmals extra von der Strecke abgewichen, um jedes Mal eine Neuberechnungen auszulösen, und das immer und immer wieder. Es funktioniert sehr gut. Die Berechnung geht schnell. Es kann sogar ausgewählt werden, ob der Plus die Neuberechnung machen soll oder nicht: endlich! So muss das sein.

Gefühlt zwei Schritte nach vorne hat Garmin in Sachen Trainingssteuerung gemacht. Im neuen 1030 Plus sind Indoor- und Outdoor-Trainings vom intelligenten Trainingsplangenerator in der Garmin-Connect-App enthalten. Neben den bewähren Features wie z.B. VO2max, FTP, Trainingsstatus usw. gibt es jetzt noch die fortgeschrittenen Trainingsplanempfehlungen. Dahinter stecken Trainingsvorschläge und -anweisungen, deren Ziel eine Verbesserung der Kondition, bzw. der Fitness im Allgemeinen, ist. Aus den zurückliegenden Trainingseinheiten, dem errechneten Fitnesslevel und Daten zum Erholungsstatus werden individuelle Empfehlungen gegeben. Damit das funktioniert, muss man jedoch mit Herzfrequenzgurt und Leistungsmesser ausgestattet sein. Zusätzlich kann man auch anderen Apps mit dem Edge, zum Beispiel aus TrainingPeaks und TrainerRoad, Trainingspläne synchronisieren.

Im Einsatz auf dem Bike

Das Handling ist super. Bewährtes wurde belassen ganz nach dem Motto ‚never change a winning team‘. Das mit Abstand nervigste am Vorgänger, nämlich die lange Wartezeit bei der Routenberechnung, wurde deutlich verbessert. Der Touchscreen reagiert extrem gut, lässt sich auch bei starker Sonneneinstrahlung gut ablesen und funktioniert auch noch bei starkem Regen. Die Akkulaufzeit wird von Garmin mit vollen 24 Stunden angegeben. Genaue Messungen der Akkulaufzeit habe ich nicht gemacht. Nach einer langen 180-Kilometer-Runde hatte er noch reichlich Saft und war zufrieden. Die Herstellerangabe ist aber, das kann man festhalten, immer so eine Sache. Man müsste sich die Kriterien der Angabe genau anschauen und der Realtität gegenüberstellen. Das überlasse ich den Hardwarefreaks. Für super lange Plus-Einsätze gibt es die Möglichkeit, einen Zusatzakku anzuschließen. Die MTB-Funktionen habe ich übrigens noch nicht getestet: Das wird nachgereicht!

Garmin Edge 1030 Plus in Action

Das Plus-Fazit

Der Name erzeugt bereits die Frage: Hat das Ding ein ‚Plus‘ an Features? Kurze Frage, kurze Antwort: Das Flaggschiff hat den Vorsprung ausgebaut. Er überzeugt auf ganzer Linie: mehr Akkulaufzeit, alte Schwächen wurden ausgebügelt (lahmes Routing), er ist merklich schneller als ohne ‚Plus‘, es stehen viele neue Funktionen zu Wahl und er ist auch wirklich schick in Schwarz. Ein rundum gelungenes Plus-Update aus meiner Sicht!
Thema 1030 und Preis hatten wir ja schon mal. Und es ist mit dem Plus nicht anders als beim Vorgänger: Ab einem gewissen Grad Radsport lohnt sich das Ding erst, aber dann ist der 1030 Plus seinen Anschaffungspreis auch wert. Denn eines ist klar: Von so einem Gerät hat man lange etwas.“